Winters-Hotel-Tour
Winters – Hotel – Tour
Offenbach a.M. > Berlin > München > Offenbach a.M.
1. Die Idee
2. Planungsphase
3. Routenplanung
4. Gepäck
5. Sponsoren
6. Start der Winters-Tour
7. Tagesziel: Elbe
8. Berlin
9. Regen und Wind
10. Das Fichtelgebirge
11. München
12. Pause
13. Jugendherberge
14. Endspurt
15. Rückblick
16. Das Fahrrad
17. Die Hotels im Detail
Die Idee
Zuerst war für dieses Jahr eine Tour entlang der Elbe geplant. Jedoch brachten mich die Mitarbeiter des Winters Hotel Offenbacher Hof auf die Idee, jedes Hotel, welches der Geschäftsführer Gerhard Winter betreibt, anzufahren.
So ging eine neue Tour in die Planung. Eine neue Herausforderung sollte beginnen und was ebenfalls neu war…., es konnte der erste Sponsor gewonnen werden! Der Hauptsponsor und Schirmherr sollte auch der Namensgeber dieser Tour sein: „Die Winters Hotel Company!“
Die größte Herausforderung hierbei lag darin, dass sich die Hotels nicht in unmittelbarer Nähe befanden. Allein in Berlin werden 4 Hotels betrieben. Ein weiteres kommt in München hinzu und zwei weitere in Offenbach. Hier sollte auch der Start sein, im Herzen der Hotelkette, im Winters Hotel Offenbacher Hof.
Es wurden die Entfernungen von Offenbach nach Berlin, von Berlin nach München und wieder zum Ausgangsziel zurück grob kalkuliert. Mit ca. 1600 km kam so eine überschaubare Strecke zustande. Das zeitliche Ziel? 8-10 Tage! Die grobe Planung war somit schon zum größten Teil abgeschlossen.
G. Winter war zunächst ein wenig überrascht, konnte sich für diese Tour aber schnell begeistern und sprach seine volle Unterstützung zu. Ein Satz Trikots, die speziell für diese Tour bedruckt werden sollten wurden zugesprochen und konnten ins Design. Die Übernachtungen in den einzelnen Hotels, sowie die Verpflegung, gehörten ebenfalls zum Sponsoring von G. Winter.
Nebenbei liefen noch verschiedene Verhandlungen mit Fahrradherstellern. Dabei lag mein Augenmerk aber tendierend bei Focus. Ein Test-Fahrrad der Cyclo-Cross Gruppe wurde angestrebt!
Bei dieser Tour wollte ich mich weniger an ausgewiesene Radwege halten. Zu anstrengend wäre es bei so einer Distanz gewesen, wenn man immer wieder nach den Beschilderungen der Radrouten hätte suchen müssen. Ebenso kamen dieses Mal einige Höhenmeter hinzu, die bewältigt werden mussten. Der Gegenwind? Ich wettete schon im Vorfeld, dass der Wind mir auch dieses Mal bei der einen oder anderen Etappe das Leben schwer machen würde…
Im Gegensatz zu den letzten Touren, wollte ich auch dieses Mal mein Gepäck weiter minimieren. Bei der letzten Tour reduzierte ich das Gewicht bereits von 6 kg auf 5 kg. Nach dem Motto: Weniger ist mehr! So wollte ich versuchen, dieses Mal auf nur 4 kg zu kommen. Nur noch das Allernötigste sollte in den Rucksack!
Planungsphase
Zur Planungsphase gehörte dieses Mal nicht nur die Routenplanung. Als erste Herausforderung kam der Druck der zugesicherten Trikots. Dann wollte ich mich auch um weitere Sponsoren bemühen.
Ich klemmte mich zunächst hinter den Bildschirm und suchte im Internet nach einem Hersteller, der Trikots im Siebdruckverfahren nach den eigenen Bedürfnissen und Wünschen herstellen und bedrucken konnte.
Da ein Satz Trikots als “Mindermenge“ bei diesem aufwändigem Verfahren zählt, explodierten bei den meisten Anbietern mit einem satten Mindermengenaufschlag die Kosten. So rückte ein Satz Trikot mit diesem Druckverfahren in weite Ferne.
Als Alternative kam der Bedruck mit einer Flexfolie in Betracht. Ein Freizeitausrüster wurde mir empfohlen. Nach dem ersten Besuch der Filiale wurden mir zumindest schon mal dicke Prozente auf die Verkaufspreise zugesichert. Dann sagte mir der französiche Ausstatter zunächst die Unterstützung in Form von 2 Satz Trikots zu. Trat jedoch wenige Tage später wieder von seinem zugesagten Sponsoring zurück. Seine Begründung war, dass seine Filiale von einer Tour mit diesem Umfang keinen Nutzen hätte.
Da die Zeit immer schneller verstrich, machte ich mich auf, um einen passenden Satz Trikots zu suchen. Das erste Problem bei Fahrradtrikots war, dass die meisten Shirts bereits mit Profiwerbung bedruckt waren, oder die einfarbigen, die in Frage kamen, einfach grottenhässlich waren.
So wurden einige Fahrradläden abgeklappert. Ich fragte immer wieder nach Prozenten auf den Verkaufspreis; im Gegenzug sollte kostenlos die Werbung mit auf´s Trikot. Jedoch wurde man entweder belächelt, oder mit dem bitteren Unterton „wenn man kein Geld hätte, sollte man es einfach lassen“ abgewiesen.
Nachdem wir es schon fast aufgeben wollten ein passendes Trikot zu finden, kamen wir zu BikeMax. Hier hing das Trikot von der Marke Mavic, was einfach wie geschaffen war, am Bügel. Von Farbe und Form war es nahezu perfekt. Hier würde das geplante Design drauf passen!
Schnell kam ich mit dem Verkäufer ins Gespräch, redeten über meine geplante Tour, erzählte von meinen bisherigen Touren und übergab ihm meinen Tourenbericht vom Main-Radweg. Er versprach mir sein Bestes zu geben um zumindest ein paar Prozente für mich heraus zu holen und er würde sich spätesten am Mittwoch melden.
Das Wochenende stand an, bis Mittwoch würden wieder weitere vier Tage vergehen und nach den ganzen Niederlagen im Vorfeld, machte ich mir keine großen Hoffnungen mehr überhaupt eine Zusage zu bekommen. Also nutze ich meinen freien Sonntag um das Internet nochmals nach einem Hersteller für Siebdruckverfahren zu durchsuchen.
Jetzt sollte ich mehr Glück haben als an den Tagen zuvor! Ich fand die Seite von www.biehler.de. Man konnte das Trikot in verschiedenen Grundformen aussuchen, mit seinen gewünschten Farben konfigurieren, seine Logos hochladen und in etwa so platzieren, wie man es sich wünschte. Fragen kostet nix, also schickte ich das vorkonfigurierte Design mit einer Preisabfrage los.
Jetzt hieß es wieder einmal abwarten und die kostbare Zeit verstreichen lassen.
Viel schneller als gedacht kam eine E-Mail von S. Meinhold, einem Designer von Biehler. Er schickte mir eine überarbeitete Version von meinem Design. Das sah richtig super aus! Es wurden nur noch kleine Veränderungen vorgenommen, im Großen und Ganzen stand das Design. Jetzt ging es nur noch um die Kosten. So wurde mir ein Angebot von insgesamt ca. 180,-€ zugesichert. Der Preis beinhaltete eine Radhose, ein Shirt sowie eine Kostenpauschale für das Design bzw. die Druckeinrichtung. Ebenfalls von dem Design begeistert, sprach mir G. Winter die Kostenübernahme zu und sollte mich später mit den Trikots überraschen.
Keine Stunde später sollte ich den nächsten überraschenden Anruf bekommen. Eine begeisterte junge weibliche Stimme meldete sich am anderen Ende der Leitung. Birgit von BikeMax. „Hallo Herr Schindler, sie sind so radsportbegeistert, das wollen wir doch unterstützen…“ waren ihre Worte. Sie versicherte mir das BikeMax zwei Satz Trikots plus eine Windweste sponsert und ich solle doch in die Filiale in der Hanauer Landstraße kommen um die Details zu besprechen.
Überwältigt an dem Tag machte ich mich auf den Weg. Mein Gott, man macht Tage lang rum um was Passendes zu finden und nun kommt alles auf einmal!
Um Gewicht einzusparen machten wir aus zwei Hosen eine und tauschten sie gegen Arm- und Beinlinge. Meine Ausrüstung war bis auf die Transportmöglichkeit perfekt!
Es blieb nun die große Frage: Rucksack oder Klemmgepäckträger! Das wollte ich jedoch von dem Bike abhängig machen, schließlich liefen parallel noch Verhandlungen mit diversen Radherstellern!
Auch in Sachen Fahrrad wurden mittlerweile konkretere Verhandlungen geführt. Über meinen eigentlichen Fahrradhändler, Bernd Hisserich, der mit seinem Geschäft und seiner Werkstatt in Laubach sitzt, wurde der erste Kontakt mit dem Fahrradhersteller Focus hergestellt. Da ich bisher immer Focus-Fahrräder gefahren hatte, wusste ich, dass ich mich auf diese Marke verlassen konnte.
Von Bernd wurde der Kontakt zum Generalvertreter A. Lang hergestellt. Ebenfalls begeistert von meinen vorangegangenen Touren vermittelte er mich an den Jr.Brandmanager Focus der Derby Cycle Werke GmbH A. Krajewski.
A. versprach mir sich der Sache anzunehmen. Obwohl zu dieser Zeit die Hausmesse sowie die Bike-Messe in Hamburg statt fand, nahm er sich der Sache an und konnte mir ein super Angebot für ein gewünschtes Cyclo-Cross, das Focus Mares CX 2.0 unterbreiten.
Bei einem Fahrrad was einen Verkaufswert von rund 3000,-€ hatte, hegte ich keinen Zweifel an der Qualität des Fahrrads. Das einzige was ich mit Skepsis sah, war die elektronische Schaltung von Shimano.
An dem Tag wo das riesige Paket geliefert wurde, war ich unterwegs. Nachdem ich den Anruf bekam, konnte ich es kaum abwarten nach Hause zu kommen. An diesem Tag fühlte ich mich wie ein kleines Kind, welches zu Weihnachten unter dem Christbaum sitzt und wartet, dass es die Geschenke auspacken darf.
Langsam und vorsichtig schnitt ich den Karton auf, hob mit einer Hand das nicht mal acht Kilogramm leichte Bike aus dem Karton und staunte nicht schlecht. Auf dieser Rennmaschine werde ich einige Stunden an acht bis zehn Tagen verbringen.
Um mich schon mal mit dem neuem Bike, der Schaltung sowie der ungewohnten Sitzposition vertraut zu machen, fuhr ich die nächsten Tage zum Dienst. Jeweils zwanzig Kilometer zum Dienst und zurück nach Hause, konnte es bereits sehr gute Eindrücke vermitteln.
Hierbei belud ich meinen Rucksack mit etwa vier Kilogramm. Bereits bei der ersten Fahrt merkte ich, dass die Fahrt mit einem Rucksack bei der deutlich gestreckteren Sitzhaltung als beispielsweise auf meinem 29er Mountainbike, nicht optimal war.
Also besuchte ich wieder BikeMax, um auf die Option mit dem Klemmgepäckträger zurückzukommen. Birgit zeigte mir verschiedene Modelle, empfahl mir jedoch eine Variante von Vaude. Da sie nach eigener Aussage selbst gute Erfahrungen mit diesem Modell machte, überlegte ich auch nicht lange weiter, und lies mir dieses bestellen. Mehr dazu bei meiner Packliste.
Jetzt mussten nur noch die Trikots bedruckt werden. Ich bekam in Frankfurt ein kleinen Laden empfohlen. Ich brachte die Trikots dort hin, gab ihm die gewünschten Logos und schickte ihm per E-Mail das konfigurierte Trikot als Vorlage und gab den Bedruck mit einer Flexfolie in Auftrag. „Alles kein Problem, nächste Woche ist alles fertig“ war seine Aussage. Ich war gespannt! Die Woche drauf war natürlich noch nichts fertig. Er beklagte sich über den Umfang und wie kompliziert das ja wäre und verschob den Termin noch mal um eine Woche. Die Zeit verstrich, der Tourenstart rückte immer näher. Alles war soweit fertig und organisiert, nur noch an dem Wichtigstem, den Trikots, hing es noch.
Nachdem der Termin nochmals verschoben wurde, präsentierte er mir stolz das Trikot. Erstes Problem: Bixmax.de statt Bikemax.de auf dem Hosenbein! Zweites Problem: Sämtliche Logos wurden einfach auf einem weißen Hintergrund gedruckt, anstatt die Vorlagen umzukehren und die einzelnen Buchstaben bzw. Logos auszuplotten. So war jeder Schriftzug auf einem weißem Balken aufgedruckt und auf das Trikot gepresst.
Die Hose könnte er ändern, alles kein Problem. Bis auf das nach der Änderung Bikmax.de auf dem Hosenbein stand, anstatt Bikemax.de. Jetzt platzte ich fast vor Wut! Mindestens 4 Mal hatte er das Logo von Bikemax auf das Shirt gepresst und bekam es nicht hin eine Internetadresse richtig zu schreiben? Also die nächste Änderung!
An dem Shirt war nichts mehr zu retten. Zum Glück hatte ich nicht gleich beide in Auftrag gegeben!
Nun überraschte mich G. Winter. Ich sollte doch mal im Hotel vorbei kommen, es wäre etwas für mich gekommen. Am besten würde ich das Bike auch mit bringen.
Zu dem Druck der gesponserten Trikots von BikeMax wurde zusätzlich der Satz Trikots im Siebdruck bestellt. Nun sollte die offizielle Trikotübergabe statt finden. Da G. Winter an dem Tag meines Tourenstarts verhindert war, wollte er die Übergabe vorziehen.
Da die Bikemax-Werbung auf dem Siebdruck-Shirt ebenfalls integriert war, nahm ich dieses und das verhunzte Shirt und machte mich auf dem Weg zu Birgit um zu beichten. Ich konnte ja nix für den Pfusch, es war aber trotzdem peinlich diese Arbeit auf einem hochwertigen Trikot zu präsentieren. Birgits Idee das Shirt zum schlafen anzuziehen, war da noch Milde ausgedrückt.
Zum Glück blieb mir das zweite Shirt. Birgit nannte mir einen kleinen Laden in Offenbach. Dieser bedruckte dieses nach der Vorlage von dem Siebdruck. Jetzt kam das richtige Resultat zum Vorschein. Genau so hatte ich mir das vorgestellt! Auch hatte dieser im Gegensatz zum Vorgänger kein Problem damit, eine Windweste zu bedrucken. Dazu druckte er noch die nötige Focus-Werbung auf alle Shirts.
Routenplanung
Nach den ganzen organisatorischen Dingen fehlte jetzt noch das Wichtigste einer Tour, die Strecke, die man fahren wollte. Ich setzte mich hin und versuchte die kürzesten Strecken über einen Routenplaner zu ermitteln. Von Offenbach bis nach Schlitz sollte mich der “Bahnradweg Hessen“ führen. Ab Schlitz wollte ich von den ausgewiesenen Radwegen ablassen und mich auf kleine, ruhige Landstrassen bewegen.
So konnte ich die folgenden Routen ermitteln:
Route 1
Offenbach > Berlin
Start im Winters-Hotel Offenbacher Hof
Bahnradweg Hessen bis nach Schlitz
Schlitz > Rhina > Schenklensfeld > Herleshausen > Mühlhausen (Thüringen) > Gundersleben > Lengefeld > Coswig > Berkau > Berlin ca. 550 km
Bereits auf der Strecke bis Berlin werden über 150 Ortschaften durchfahren!
Route 2
Berlin > München
Berlin > Klein Machnow > Michendorf > Beelitz > Dessau > Halle > Merseburg > Naumburg > Jena > Orlamünde > Poßneck > Ziegenrück > Lobenstein > Kronach > Burkunstadt > Weißmain > Hollfeld > Goßweinstein > Gräfenberg > Nürnberg > München ca. 625 km
Alternativ:
Berlin > Riesa > Chemnitz > Cheb (Tschechische Republik) > Marktredwitz > Regensburg > Freising > München ca. 581 km
Route 3
München > Offenbach
München > Aichbach > Neuburg a.d.D. > Nördlingen > Crailsbach > Bad Megenstein > Wertheim > Aschaffenburg > Offenbacher Hof ca. 366 km
Wenn alles gut gehen sollte, würde ich am Ende der Tour ca. 1600 km zurückgelegt haben!
Gepäck
Flensburg > Zürich Main-Radweg Winters Tour
Zum Radeln: Zum Radeln: Zum Radeln:
– 2x Trikot – 2x Trikot (zum wechseln) – 1x Satz Trikot
– 2x Funktionsunterhemden – 1x Funktionsunterhemden – 1x Funktionsunterhemd
– 2 Radhosen – 1x Radhose – 1x Armlinge / Beinlinge
– 1 lange Radhose – 1 lange Radhose – —
– 1 wärmere Windjacke – 1x Softshell-Jacke lang – 1x Windweste
– 1 Regenjacke – 1 Regenjacke – 1 Regenjacke
– 1P. Fahrradschuhe – 1P. Fahrradschuhe – 1P. Fahrradschuhe
– 2P Funktionssocken – 3P Funktionssocken – 2P. Funktionssocken
– 1 Funktionsshirt – — – —
Für abends: Für abends Für abends
– 2 T-Shirts – — – —
– 1 Outdoor-Hose – 1 Outdoor-Hose – 1 Outdoor-Hose
– 2P Socken – — – —
– 3 U-Hosen – 3 U-Hosen – 2x U-Hosen
– 1 Langarmshirt – — – —
– 2 kl Handtücher – 1 kl. Handtuch – —
– Badelatschen – Badelatsche – —
Werkzeug: Werkzeug: Werkzeug:
– Multitool – Multitool – Multitool
– 2x Ersatzschlauch – 1x Ersatzschlauch – 1x Ersatzschlauch
– 2x Kettenschlösser – 2x Kettenschlösser – —
– Panzertape – Panzertape – Panzertape
– Kabelbinder – Kabelbinder – Kabelbinder
– Kl. Schraubendreher – — – —
– 1 Dose Kettenspray – 1 Dose Kettspray – —
– Luftpumpe – Luftpumpe – Luftpumpe
Für die Verpflegung: Für die Verpflegung: Für die Verpflegung:
– 8 Päckchen Energygel – 5 Energiegel – 8 Energie-Gel
– 8 Riegel – 5 Müsliriegel – 5 Müsliriegel
Erste Hilfe / Körperpflege: Erste Hilfe / Körperpflege: Erste Hilfe / Körperpflege:
– Vaseline – — – —
– Bephantenhol – — – —
– Mobilat – Voltaren – Voltaren
– Probepäckchen Duschgel (Gewicht) – 3x Probepäckchen Duschgel – 2x Probepäckchen Duschgel
– Zahnbürste u. co – Zahnbürste u. co – Zahnbürste u. co
Gewichtseinsparung ca. 1-1,5 kg Gewichtseinsparung von ca. 1kg
Wie im Vorfeld beschrieben, überlegte ich bei dieser Winters-Hotel-Tour, ob ich von einem Rucksack auf einen Gepäckträger, den man mit einer kleinen Tasche an die Sattelstange klemmt, umsteige. Große Satteltaschen wie man sie von den Randwanderern kennt, wären für meine 4 kg Gepäck etwas übertrieben gewesen. So hatte ich mich nach einer kleinen Tasche umgesehen, die man auf den Träger einhakt. Als ersten Test wollte ich mein sämtliches Gepäck mit zum BikeMax nehmen und eine Taschen füllen. Falls der Platz ausreichen sollte, wollte ich mich für diese Variante entscheiden. Da diese Tour einige Höhenmeter haben sollte, hätte ich meinen Rücken frei gehabt und versprach mir somit eine Erleichterung.
Auch für diese Variante hatte Birgit von BikeMax die passende Lösung. Sie bestellte mir extra eine kleine Tasche, bei welcher das Befestigungssystem für die Sattelstange schon integriert war. Nach einem ersten Packtest mit den nötigen Kleidungsstücken, erwies sie sich in der Planung als optimale Lösung. Dies sollte sich auch während der Tour bestätigen, etwas besseres und komfortableres hätte ich nicht finden können. So war das Thema “Transportmöglichkeit“ schnell abgeschlossen.
Sponsoren
Winters-Hotel
BikeMax Frankfurt
Focus – Bikes
Ich sage vielen, vielen Dank zu meinen drei Sponsoren!
Schirmherr und Hauptsponsor war und blieb natürlich der Namensgeber dieser Tour, die Winters Hotelkette. Gerhard Winter, der Besitzer der Hotelkette, hat seine Zentrale im Herzen Offenbachs, im Hotel Offenbacher Hof!
Vier weitere Hotels befinden sich zentral in Berlin. Hierzu zählen die Winters-Hotels:
– Am Gendarmenmarkt, – Am Checkpoint Charlie, – The Wall at Checkpoint Charlie, sowie das Winters-Hotel (Berlin – Im Spiegelturm (Berlin-Spandau).
Das Hotel in München befindet sich ebenfalls zentral, das Winters-Hotel – Am Hauptbahnhof.
Ein weiteres Hotel befindet sich in Offenbach, das Eurotel Boardinghouse.
Während der Tour wurden alle Hotels angefahren!
Als weiterer Sponsor konnte ich BIKEMAX Frankfurt in der Hanauer Landstrasse gewinnen. Birgit Henke, Verkaufsberaterin der Textilabteilung konnte ich schnell für mein Vorhaben begeistern. Sie setzte sich voller Tatendrang für meine Tour ein und konnte die Kleidungsstücke sowie Ausrüstungsgegenstände, dir während der Tour benötigt wurden, zur Verfügung stellen.
Außerdem stand Sie mir jederzeit mit voller Freude und mit sehr guten Tipps zur Verfügung.
Hier danke ich auch für die ausführlichen Beratungen!
Als dritter und weiterer Sponsor konnte ich Focus-Bike gewinnen.
Über Bernd Hisserich, dem Besitzer des Fahrrad-Geschäfts Fahrrad-Desch in Laubach, bekam ich den Kontakt zu Arno Lang, dem Vertreter von Focus-Bikes. Überzeugt von meinen vorangegangenen Touren, mit den dazugehörigen Berichten, vermittelte mich Arno weiter an die Zentrale von Focus-Bike.
Andreas Krajewski, Jr. Brandmanager Focus der Derby Cycle Werke GmbH zeigte viel Geduld mit mir. Trotz der stressigen Zeit mit den aktuellen Messen für die neuen 2014er Modelle, nahm er sich zwischendurch immer wieder Zeit, um mich umfangreich zu beraten. Er konnte mir ein Focus Mares XC 2.0 der Cyclo-Cross-Gruppe mit der stärksten Ausstattung zur Verfügung stellen. Hierfür bedanke ich mich auf´s Herzlichste, mit seiner Mühe konnte er meiner Planung das nötige i-Tüpfelchen aufsetzen!
Hierzu werde ich natürlich über die Technik und die Erfahrungen mit dem Bike berichten.
Start der Winters-Tour
Am 30.08.2013 war es endlich so weit, frühzeitig kam ich mit Nadine im Winters-Hotel Offenbacher Hof an. Ich wollte mir noch etwas Zeit zum Frühstücken nehmen.
Mein Gepäck war gut verpackt. Obwohl ich nur die wichtigsten Kleidungsstücke mit zum “Probepacken“ hatte, bekam ich alles in die Tasche. Ich hätte sogar noch etwas Platz gehabt. Das Gewicht lag jetzt bei 3,8 kg incl. Tasche. Das Bike hatte ich wieder mit den Reifen Marathon Plus von Schwalbe ausgestattet. Die Reifen wogen zwar fast soviel wie das ganze Fahrrad, jedoch hatte ich bei meinen letzten Touren immer gute Erfahrungen mit diesen Reifen gemacht. Ein letzter kleiner Check vom Fahrrad, eine letzte Tasse Kaffee, und es konnte losgehen.
Die Winters-Hotel-Tour ging an den Start!
Gestartet wurde wie geplant gegen 7:30Uhr. Pünktlich trafen sich zahlreiche Mitarbeiter ein um mich auf die “große Tour“ zu schicken. Es wurde an alles gedacht, sogar ein Band, welches zur “Freigabe“ der Tour mittels Schere durchtrennt wurde, wurde quer über de Ludwigstrasse gespannt werden. N. Völker, die Direktorin des Offenbacher Hof´s, durchtrennte in Vertretung von G. Winter das Band und schickte mich auf die Reise. Laut jubelten mir die Mitarbeiter und Nadine hinterher, bis ich außer Sichtweite war.
Zunächst rollte ich die Ludwigstrasse hoch, bog links ab Richtung Bahnhof, um nach kurzer Zeit ins Eurotel Boardinghaus, welches ebenfalls zur Winters-Kette gehört, zu gelangen.
Es wurde ein schnelles Foto geschossen und ein Stempel in mein kleines Büchlein, welches ich als Tagebuch benutze, noch als Beweis sichern. Ein Teelicht mit Glücksschwein wurde mir mitgegeben und ich wurde auch hier mit den besten Wünschen auf die Reise geschickt.
Es sollte nicht lange dauern und ich konnte Offenbach mit Richtung Rumpenheimer Fähre hinter mir lassen. Am Main war an diesem Morgen noch nicht viel los und ich konnte zügig meine Fahrt aufnehmen. Bei der Fähre angekommen, legte diese gerade auf meiner Seite an. Ich fragte nach dem weiteren Weg in Richtung Bruchköbel / Altenstadt. Nachdem ich von meiner Tour erzählte, schenkte mir der freundliche Schiffer kurzerhand die Fahrt auf die andere Mainseite.
Ich machte mich weiter in die mir gezeigte Richtung. Aber irgendwie wollte ich noch nicht ganz in den Touren-Modus kommen. Ich musste mich irgendwo verfahren haben. Oder hatte ich einfach das Gefühl in die falsche Richtung zu kommen? Ich fragte nochmals nach dem Weg Richtung Altenstadt, aber irgendwie war die Person auch mit der Beschreibung überfordert und schickte mich in die falsche Richtung. Ich verfranzte mich nochmals und musste einen ersten Umweg von fast sieben Kilometer in Kauf nehmen. Dann ging es über Schöneck, Büdesheim und Heldenbergen in Richtung Altenstadt. Irgendwann stieß ich fast zufällig auf den Bahnradweg. Jetzt war zumindest die Richtung sicher und ich konnte mich langsam vom Kopf her in die Tour reinfinden. Irgendwie tat ich mir schwer an diesem Morgen.
Bis Glauburg / Glauberg ging es sanft hügelig mal aufwärts, mal abwärts. Dies sollte sich aber auch bald ändern. Ab Selters ging es bis Hartmannshain nur noch bergauf. Knapp 50km zog der Bahnradweg mit Steigungen zwischen einem und drei Prozent stetig an. Keine Erleichterung war in den Beinen spürbar, der stetige Druck auf dem Pedal kostete Kraft. Dabei hatte die Tour erst angefangen.
Nach Hartmannshain ging es erst mal rasant und steil abwärts. Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 56,5 km/h wurden nur durch´s Rollen erreicht. Eine größere Pause wollte ich mir noch nicht gönnen und nutzte jetzt die Zeit, um etwas zu verschnaufen. Ich trank ein Dextro um dem Körper ein paar Mineralien zurückzugeben und aß während dem Rollen einen Müsliriegel. Das sollte vorerst reichen. Bis Lauterbach war die Strecke ein Wechselspiel zwischen flacheren Abschnitten und schnelleren Fahrten abwärts.
In Lauterbach angekommen, zeigte mein Tacho knapp 120km an. Jetzt wurde es Zeit für eine größere Pause. Der Bahnradweg war wesentlich länger als im Internet beschrieben. Ich hasse langsam ausgewiesene Radwege!
Nach einer erholsamen Pause in einem netten Cafe in der Nähe vom Marktplatz, machte ich mich weiter auf die Reise. Zum Glück hatte ich in Lauterbach nicht meinen Strumpf verloren und ich konnte mich zügig weiter in Richtung meines Tagesziels machen.
Überwiegend mit sanftem Gefälle ging es weiter Richtung Schlitz. Von dort aus musste ich mich zunächst an Bad Hersfeld halten, um dann weiter in Richtung Eisenach zu kommen. Jetzt fuhr ich weg vom Bahnradweg und hielt mich an kleine Landstrassen.
Zwischendurch kam ich auf eine gesperrte Landstrasse und fast wie von selbst rollte das Bike über den nagelneuen Asphalt. Mitten auf der Strasse und im Zickzackkurs hätte ich auf der autofreien Strasse fahren können. Warum konnte es nicht die komplette Tour so sein. Das wichtigste war jedoch das Wetter. Das spielte an diesem Tag mit! Leicht bewölkt wurden Tagestemperaturen um die 24°C erreicht. Optimal für meinen Einstieg in die Winters-Tour!
Es ging weiter über Unterhaun nach Bad Hersfeld. Nun kam die erste knackige Steigung. In Bad Hersfeld musste ich einen Fuß- und Fahrradweg hoch bei dem ich kapitulierte. Ich stieg ab und schob mein Bike diesen Weg mit bis zu 14% Steigung hoch.
Nach einer weiteren rasanten Abfahrt kam ich an den Bachlauf Solz. Jetzt ging es wieder sanft hügelig an dem Bachlauf entlang. Ich fand zufällig einen Radweg der über Friedewald in das schöne Werratal führte. Als hätte ich es in meiner Planung bedacht, kam zum Abschluss des Tages kaum noch eine Steigung. Ohne große Mühe konnte ich gemütlich durch das Werratal über Berka und Gerstungen mein Tagesziel erreichen. Tagesziel konnte ich in dem Sinn ja nicht sagen, da ich ja keine festen Ziele hatte. Jedoch war ich in Herleshausen der Meinung, dass es für diesen Tag reichen sollte.
Am Ortsausgang fand ich ein nettes, kleines Hotel, wo ich freundlich aufgenommen wurde. Mein Bike konnte ich mit auf´s Zimmer nehmen. Dafür bekam ich auch ein extra großes Zimmer, damit ich ausreichend Platz hatte. Nur mit einer Waschmaschine war es schlecht. Also wusch ich meine Trikots im Waschbecken durch, rollte es in Handtücher ein damit das Wasser raus gesaugt und so der Trockenvorgang beschleunigt wurde. Mit einem großem Schnitzel und einem Weizenbier lies ich den ersten Tag der Winterstour ausklingen. Jetzt glaubte ich wieder daran, dass ich nach drei Tagen in Berlin ankommen würde.
Der erste Tag war irgendwie nicht der optimale Start, zumindest wollte ich bis in den Nachmittag den Kopf nicht frei bekommen. Aber jetzt war ich wieder optimistisch. Der Tag lief im Großen und Ganzen sehr gut. Die Tasche mit meinem Gepäck war optimal. Die vier Kilogramm merkte man von der Fahrdynamik kaum.
Zumindest bin ich mir jetzt schon mal sicher, dass ich mit dem Transportmittel, sowie mit der Transportmöglichkeit von meinem Gepäck, alles richtig gemacht habe.
Der Vorteil bei dem Cyclocross ist wirklich das kürzere Oberrohr. Man sitzt nicht ganz so gestreckt wie vergleichbar auf einem Rennrad. Seit den ersten Probefahrten fühlte ich mich auf dem Cyclo-Cross wohl. Es gab bisher nicht eine Minute, wo ich mich unsicher fühlte. Im Gegenteil! Man kann mit den Händen variieren, sich immer wieder verändern und situationsbedingt die beste Sitzhaltung heraussuchen. Dazu kommt das geringe Gewicht des Bikes. Die Zweifel an der elektronischen Schaltung waren schnell verflogen und die Schaltung funktionierte wider meinen Befürchtungen tadellos. Die Gänge schalten präzise und sauber.
Ich erreichte nach 220,1km Herleshausen.
Tagesziel Elbe
Die Nacht war zwar kurz, aber ich konnte einen tiefen und erholsamen Schlaf finden. Nach einem herzhaften Frühstück trug ich gegen halb acht mein Fahrrad die Treppe herunter. Die Besitzerin des Hotels wünschte mir noch alles Gute für die Weiterfahrt und winkte mir nach, bis ich den Hof verlassen hatte.
Das Wetter sah an diesem Morgen nicht vielversprechend aus. Leichter Nebel lag in den Auen und die Luft war feucht. Der Himmel war bedeckt und die Temperatur lag gerade Mal bei 14°C. Im Laufe des Tages zeigte sich ab und zu die Sonne und das Thermometer kletterte bis auf 24°C. Da es nicht regnete, wurden es dann doch noch optimale Tourenbedingungen.
Nach den ersten Kilometern sollte es zunächst steil aufwärts gehen. Raus aus dem Werratal schlängelte sich die ruhige Landstrasse immer weiter aufwärts. Aber so schlimm wie befürchtet sollte es bei dem ersten Anstieg noch nicht werden. Im Gegenteil, nach den ersten dreizehn Kilometern landete ich nach einer Abfahrt in Creuzberg und damit wieder auf der Höhe der Werra.
Die nächsten zehn Kilometer führte die Landstrasse bis Mihla an der Werra entlang. Also zunächst eine Erleichterung an diesem Morgen. Nach Mihla bog die kleine Landstrasse ab und somit von der Werra weg. Der vor mir liegende Höhenzug lies schon erahnen, was jetzt auf mich zukommen sollte. Für die nächsten zehn Kilometer schlängelte sich die Landstrasse steil aufwärts. In Serpentinen kletterte ich mit meinem Bike Höhenmeter für Höhenmeter. Die Linkskurven sollten noch gehen, da konnte ich an den nicht ganz so steilen Außenradien der Kurven bleiben. Die Rechtskurven jedoch, hatten es mit den steileren und engeren Knicken in sich. Hierbei brannten die Oberschenkel. Im ersten Gang kurbelte ich mich durch den kleinen Ort Nazza bis auf die Kuppe des Berges die auf über 450 ü.NN lag. Die ersten dreißig Kilometer waren geschafft. Der erste Höhenzug des Thüringer Waldes wurde hinter mir gelassen und ich wurde wieder mit einer flotten Abfahrt über nahezu zehn Kilometer belohnt.
Jetzt kam jedoch eine Überraschung. Ich war bei weitem nicht so weit hinunter gebraust, wie ich zuvor hoch geklettert war. Bei etwa 300 ü.NN wurde die Landstrasse wieder flacher und ich verlies den dichten Wald. Ich konnte weit bis hinter dem Horizont über eine sanft hügelige Landschaft blicken. Der befürchtete Thüringer Wald wurde dann doch weit rechts liegengelassen und ich musste mich nicht mit den befürchteten Höhenmetern quälen.
So kam ich zunächst ganz gut voran und ich konnte schnell weitere Kilometer hinter mir lassen. Entweder die Landstrasse zog über mehrere Kilometer an, und man hatte mit ein bis zwei Prozent Steigungen, oder es ging relativ sanft bergab, so dass man mit leichtem Druck auf dem Pedal rollen lassen konnte. Wider Erwarten bekam ich jedoch nicht die gewünschte Durchschnittsge-schwindigkeit hin. Ich war vom Mainradweg eine Durchschnittsgeschwindigkeit von um die 24 km/h gewohnt. Hier zeigte mir mein Programm keine 22 km/h an. Scheinbar bremsten die langen Steigungen doch ganz schön.
Teilweise konnte ich auch hier meinen Weg auf einem Bahnradweg fortsetzen. Verlor ich die Beschilderung in einem Ort, setzte ich meine Fahrt auf der Landstrasse fort. Stieß ich wieder auf den Bahnradweg, begab ich mich wieder auf die Spuren der alten Bahntrassen. Vor Gundersleben war jedoch der Bahnrad abrupt zu Ende. Mitten im Feld endete der ausgebaute Radweg. Ein älterer Herr, der mit seinem Fahrrad und dicken Backen seine Pause unter einem Pflaumenbaum verbrachte, teilte mir mit, dass man den geschobenen Weg ganz gut fahren könnte und ich nicht umdrehen brauchte.
Die wellige Piste erinnerte mich an die langen unendlichen, Schotterpisten von Namibia. Aber der ältere Herr hatte Recht, man konnte das Stück ganz gut befahren.
Meine erste größere Pause war bei Kilometer 100 angedacht. So radelte ich durch unzählige kleine Dörfer wie Sondershausen, Schersen und Badra.. Immer weiter in Richtung Nordosten, Richtung Berlin. Mein Tagesziel sollte heute Aken an der Elbe werden. Am frühen Morgen schien das Ziel wieder unerreichbar. Mittlerweile glaubte ich aber, auch heute wieder mein Etappenziel erreichen zu können.
Nachdem ich die Anhöhe des Kyffhäuser Bergs wieder mit einigen Höhenmetern erklommen hatte, kam ich an der Talsperre Kelbra vorbei. Die ersten hundert Kilometer des Tages hatte ich fast voll. Langsam schaute ich mich nach einer Möglichkeit um, wo ich meine Pause verbringen und mich mit Kalorien versorgen konnte. Da ich aber im Kelbra, dem nächsten Ort nach der Talsperre, nichts Passendes gefunden hatte, wollte ich im nächsten Ort mein Glück versuchen. Jedoch blieb ich auch hier erfolglos.
Umso weiter ich in den Osten kam, umso mehr fiel mir auf, dass unzählige Fabrikgebäude leer standen. Die Fensterscheiben wurden eingeschlagen und die Gebäude sich selbst überlassen. Die meisten waren schon so stark verfallen, dass ohnehin nichts mehr zu retten gewesen wäre.
Dazu kam, dass in den unzähligen Ortschaften die ich bis jetzt durchfahren hatte, keine Menschenseelen zu sehen waren. Nur die Bepflanzungen in den Vorgärten und die Gardinen in den Fenstern ließen darauf schließen, dass einzelne Häuser in den verwaisten Dörfern noch bewohnt waren. Manchmal kam es vor, als wären die geparkten PKW´s nur noch ein Überbleibsel der Menschheit.
So radelte ich von Ortschaft zu Ortschaft auf der Suche nach einem kleinen Dorfladen, einer Bäckerei oder einer sonstigen Möglichkeit, mich zu versorgen. Meine Trinkflaschen waren auch seit einer geraumen Zeit leer und meine Kehle sehnte sich nach einem großem Schluck Wasser.
Jedoch waren die alten Bäckereien verfallen oder die leerstehenden Einkaufsläden mit Brettern zugenagelt. Den Gebäuden sah man an, dass hier schon lange nichts mehr verkauft wurde.
Mit Dextro und einem Riegel peppte ich mich immer wieder auf, um die wieder steiler werdenden Steigungen zu erklimmen. Ich merkte, dass mein Körper langsam an den Reserven nagte. Lange hatte ich meine Pausenzeit überschritten und mein Körper schrie förmlich nach Kalorien. Langsam verlor ich die Hoffnung überhaupt noch was Essbares zu bekommen.
In einem kleinen Ort namens Pölsfeld kam dann doch die Rettung. Ich kam nach mehr als hundertdreißig Kilometern an einem kleinen unscheinbaren Cafe vorbei. Fast hatte ich es übersehen! Schnell drehte ich mich um und bestellte mir mehrere Kalorienbomben!
Förmlich aufgeputscht von dem Süßkram konnte ich wieder Geschwindigkeit aufnehmen. Jetzt wurden zu den verfallen Bauten auch die Straßen schlechter. Teils Kopfsteinpflaster, teils Asphalt und dazu tiefe Schlaglöcher forderten nochmals volle Konzentration. Nicht, dass man ein Schlagloch übersah und sich das Rad bzw. die Felge demolierte.
Bis jetzt vertrat ich immer die Meinung, dass man in Deutschland nicht viele Dinge mit auf Radreisen nehmen müsse. Man könnte sich ja spätestens alle zehn Kilometer mit den Dingen wie Duschgel oder einem Ersatzschlauch, versorgen könne. An diesem Tag änderte ich meine Meinung. Hier im tiefsten östlichen Teil Deutschlands könnte das in die Hose gehen und eine zerbeulte Felge würde wohl das Aus einer solchen Tour bedeuten.
Ohne größere Anstiege und mit einer kleinen Brise Rückenwind liefen die weiteren sechzig Kilometer fast wie geölt. Durch kilometerlanges Kopfsteinpflaster rüttelte sich mein Vorbau los. So musste ich noch eine kleine Zwangspause einlegen, um die Schrauben etwas nachzuziehen. Hier fehlten nun die Erfahrungswerte, wie fest ich diese Schrauben bei einem Vollcarbon-Rahmen ziehen konnte.
Nach etwa sechzig Kilometer gelangte ich in den Ort Köthen / Anhalt. Zufällig kam ich an einem Würstchenstand vorbei, wo die Röster auf einer Hinweistafel lecker angepriesen wurden. Da eine junge Dame gleich eine ganze Kiste voll bestellte, dachte ich mir, müssten die Rostbratwürste ja wirklich nicht schlecht sein. Also legte ich noch eine letzte Pause für diesen Tag ein.
Gestärkt mit einer wirklich guten “Röster“ machte ich mich an die letzten Tageskilometer. Trotz der Bewölkung hatte das Wetter gehalten und ich konnte bisher trocken meinen Tag verbringen. Bis zu meinem angestrebten Tagesziel Aken waren es nur noch rund zwanzig Kilometer. Auch heute sollte ich wieder mein Ziel problemlos erreichen.
Aken war nun auch schnell erreicht. Fasziniert von der Elbe entschloss ich mich, noch weitere zwanzig Kilometer bis Dessau zu fahren. Teils ging es ja nun an der Elbe entlang und mit größeren oder steileren Anstiegen war schließlich auch nicht mehr zu rechnen. Also machte ich mich auf den Weg. In Dessau fragte ich einen Herrn mittleren Alters nach einer guten und günstigen Unterkunft. Wir kamen ins Gespräch und es verstrich schnell eine viertel Stunde. Er empfahl mir eine kleine Pension, dafür musste ich jedoch noch mal vier weitere Kilometer in entgegensetzter Richtung in Kauf nehmen.
Nachdem ich mich verabschiedete und die letzten Kilometer des Tages hinter mich bringen wollte, fing es an zu regnen. Da die Pension nicht auf Anhieb zu finden war, kam ich durchnässt an. Zum Glück hatten sie noch ein letztes Einzelzimmer für mich frei.
Mir wurde zugesichert, dass mein Bike sicher in einer Garage untergebracht werden würde. Skeptisch ging ich auf mein Zimmer, konnte aber von meinem Fenster aus beobachten, dass der Besitzer der Pension behutsam mein Fahrrad in der Garage verstaute. Auch heute bot sich keine Waschgelegenheit mit einer Waschmaschine an. Also kam die abendliche Prozedur mit der Handwäsche meiner Fahrradkleidung, in ein Handtuch einrollen und zum Trocknen hängen…
Gegenüber der Pension befand sich ein nettes Restaurant, das Haus Kühnau. Hier konnte ich wieder meine “Reserven“ auffüllen. Zufrieden mit dem Resultat und der Tatsache, dass ich wieder rund siebenundzwanzig Kilometer mehr als geplant hinter mich gebracht hatte, ließ ich den Abend mit ein paar Weizenbierchen ausklingen.
Etappenziel Berlin
Heute wusste ich, dass nur etwa hundertfünfzig Kilometer vor mir lagen würden. Und so trödelte ich noch etwas in meinem Bett. Außerdem musste ich feststellen, dass meine Socken und das Sitzpolster noch nicht ganz getrocknet waren. Also musste ich den restlichen Trockenvorgang mit einem Fön beschleunigen. Das funktionierte auch besser als gedacht. Etwas verspätet ging es zum Frühstück.
Auch hier nahm ich mich mir ein wenig mehr Zeit als geplant und unterhielt mich mit zwei Tourenbiker, die sich die Elbe vorgenommen hatten. Sie waren wenige Tage zuvor in Cuxhaven gestartet und erzählten mir von ihren Erfahrungen an der Elbe. Die Elbe. Mein eigentliches Vorhaben…
Im Prinzip hatten sie an diesem Morgen die gleiche Route wie ich, nur, dass ich in Coswig mit der Fähre das Flussufer und die Richtung wechseln wollte. Was mich auf den ersten Kilometern erwarten sollte, konnten sich die Zwei auch nicht ausmalen. Da ich aber noch früher startete als sie, sollten sie die Erfahrung etwas später machen, als ich.
Nachdem die Besitzer der Pension mein Bike bewundert hatten und über mein geringes Gepäck staunten, machte ich mich auf den Weg, meine dritte Tagesetappe. Es dauerte nicht lange und ich stieß auf den Elbe-Radweg. Zunächst war dieser schön gepflastert und ließ sich wunderbar befahren.
Auf Höhe des “Biosphärenreservats Mittlere Elbe“, wechselte der Untergrund in feinem Kies. Auch hier ließ sich der Weg noch gut befahren. Kurze Zeit später sollte sich dies jedoch aufgrund des Hochwassers im Frühjahr ändern. Hier waren sie mit den Reparaturarbeiten noch nicht so weit. Dicker Schotter und tiefe vom Wasser ausgespülte Rinnen und Löcher, machten eine sichere Weiterfahrt unmöglich. So musste ich absteigen und mein Bike einige hundert Meter schieben.
So nahm ich einen kleinen Umweg in Kauf. Ich hielt mich an eine kleine Landstrasse, die zwar ein paar Kilometer mehr bedeutete, aber mir eine sichere Weiterfahrt bat. Hinzu kam noch, dass ich noch eine Ausfahrt verpasste. Jetzt musste ich nochmals einige Kilometer mehr in Kauf nehmen.
Der Himmel sah heute auch nicht vielversprechend aus. Es zogen immer wieder dicke und dunkle Wolken auf. Die Temperatur stieg trotz allem schnell an die 20°C. So war es immer noch eine angenehme Temperatur für die Tour.
Nach knapp fünfunddreißig Kilometern erreichte ich die Fähre in Coswig. Da sie gerade mit einem Auto am Bord zu mir übersetzte, musste ich nicht lange warten bis ich auf die andere Flussseite gebracht wurde. Die Fähre funktionierte voll und ganz ohne motorisierten Antrieb. Ein kleines Beiboot wurde mit Winden so in die Strömung gelegt, dass die Kraft der Strömung die Fähre auf die andere Flussseite zog.
Mehr oder weniger blieb es auch heute bei dem sanft hügeligem Gelände. Knackige Anstiege waren heute nur selten. Vorerst hielt ich mich unter anderem über Cobbelsdorf und Kerzendorf an einer kleinen Landstrasse. Teils waren sie so klein, das sie gar nicht mehr ausgeschildert waren. Mehrmals musste ich nach der richtigen Richtung suchen und immer wieder nach dem weiteren Weg fragen.
Irgendwann bekam ich den Tipp, ich sollte mich doch über Lobbese und Pflügkuff an die B2 halten. An der B2 würde parallel ein Fahrradweg verlaufen und ich musste mich nicht mehr von Ort zu Ort durchfragen, da die Beschilderungen in den kleinen Dörfern allgemein bescheiden wären.
Dankbar für den Tipp, folgte ich der Fahrtanweisung und stieß in Dietersdorf auf die B2. Mit einer guten Geschwindigkeit kam ich über Treuenbrietzen und der Spargelstadt Beelitz immer weiter an mein Ziel. Potsdamm war in greifbarer Nähe. Von dort, war es nur noch ein Katzensprung bis Berlin, zumindest von den Kilometern her.
In Michendorf überkam mich noch mal der Hunger. Ich kam gerade an einem kleinen argentinischen Steakhaus vorbei. Kurz entschlossen hielt ich an um mich hier zu stärken. Das Tagesangebot mit argentinischem Rumpsteak sah ja schon mal vielversprechend aus.
Während dem Essen fiel mir auf, dass das Fleisch teils angelaufen und grün glänzend schimmerte. Da es jedoch schmeckte, nahm ich mir vor, im Nachhinein einen Schnaps zu trinken. Nicht, dass ich mir hier doch noch den Magen verdorben hätte! Der Wirt kam mir jedoch zuvor und gab mir einen starken Schnaps “zur Verdauung“ aus.
Also machte ich mich wieder weiter auf den Weg. Schnell kam ich in Potsdam an. Jetzt ging es an den Endspurt von der ersten Etappe Offenbach Berlin
Es war jetzt bald soweit und ich würde im ersten Winters-Hotel in Berlin ankommen!
Mit dem Wissen, dass ich rund fünfzig Kilometer weniger leisten musste, lies ich mir an diesem Tag ohnehin schon mehr Zeit. Aber dass der Stadtverkehr von Potsdam bis Spandau soviel Zeit kosten würde, hatte ich dann doch nicht gedacht.
Entlang des Wannsees fuhr ich hoch bis Spandau, bog ab auf die Heerstraße und hielt mich weiter an den Tiergarten, bis ich die Siegessäule erreichte.
Hier fühlte es sich das erste Mal an, wie ein kleiner Sieg. Meinen ersten Zeitplan konnte ich einhalten. Ich brauchte wirklich nur die drei geplanten Tage vom Winters-Hotel Offenbacher Hof bis zum ersten Winters-Hotel in Berlin; dem Winters-Hotel Mitte “The Wall“!
Mehr oder weniger blieb es bei dem sanft hügeligem Gelände. Steile, knackige Anstiege waren nur selten. Trotz alledem kam ich auch heute wieder auf ein Gesamtergebnis mit 157km!
Ich kam an der Siegessäule an, jetzt war es nicht mehr allzuweit, nur noch durch das Brandenburger Tor, rechts ab und ich sollte am Ziel sein.
Ziel war es gegen 15:00Uhr in Berlin anzukommen. Durch die Verzögerung am Morgen, kam ich gegen 16:30Uhr im Winters-Hotel “The Wall“ an.
Somit war das erste Ziel meiner Winters-Tour erreicht! Das erste Winters-Hotel in Berlin! Das Winters-Hotel Mitte “The Wall“ ist das neueste Hotel in G. Winters Kette. Alleine der Eingangsbereich mit der großen Empfangshalle wirkte sehr modern und einladend. Kunst in Modern-Art setzt dem ganzen Flair das i-Tüpfelchen auf.
Da mein Empfang bereits angekündigt war, wurde ich auf liebenswerte Art “Willkommen“ geheißen. Ich weiß nicht ob es Zufall war, jedoch bekam ich ein großes Zimmer mit einer noch größeren Dachterrasse um mein Fahrrad sicher verstauen zu können. Auch die Zimmer waren stilvoll und hochmodern eingerichtet. Modern, einladend und zum wohl fühlen!
An meinem Fahrrad korrigierte ich nochmals die Sitzposition. Ansonsten fühlte ich mich auch heute wieder körperlich durchgehend wohl. Mental war ich bestens drauf. Bis jetzt hatte ich noch kein mentales Tief, welches mich an meinem Verstand zweifeln ließ, warum ich überhaupt diese Tour auf mich nahm. Aber dafür waren die Kilometer und die Vorfreude auf mein erstes Etappenziel vielleicht einfach zu groß.
Nachdem ich meine allabendliche Beschäftigung wie Trikot waschen und Körperpflege abgeschlossen hatte, erkundete ich die Straße und den Chackpointcharlie, der für den Tourismus aufrechterhalten wurde.
Danach begab ich mich in das hoteleigene Restaurant. Auch hier wurde ein modernes und gemütliches Flair vermittelt. Nachdem ich meine Reserven wieder aufgefüllt hatte, lies ich den Abend mit langen Gesprächen mit dem Bardienst ausklingen.
Regen und Wind
Um 7:30 Uhr war ich mit dem Teilhaber P. Kirchenheiter verabredet. Als ich nach einer erholsamen Nacht meine sieben Sachen wieder in die Fahrradtasche verstaut hatte, ging ich pünktlich in den Frühstückssaal. Ein großes umfangreiches Büfett erwartete mich. Es gab mehr als genügend Auswahl, um mich für einen weiteren Tag auf dem Fahrrad zu stärken.
Nachdem wir die gewünschten Fotos vor und in dem Hotel geschossen hatten, wollten wir natürlich auch die anderen Hotels besuchen. P. Kirchenheiter erklärte mir kurz den Weg zum nächsten Hotel, dem Winters Hotel am Checkpoint Charlie, welches gerade mal zwei Strassen weit entfernt lag. Wir waren gespannt, wer denn als erster am Hotel ankommen würde, wer die besseren Chancen im Stadtverkehr haben würde. Der Fahrradfahrer oder doch eher mit dem Auto…
Danach ging es wieder mit einem Kopf an Kopf-Rennen vier Straßenkreuzungen zurück zum Winters Hotel “Berlin Mitte – Am Gendarmenmarkt“
Jetzt blieb in Berlin nur noch ein Hotel übrig. Das Winters Hotel “Im Spiegelturm“. Dieses lag jedoch in Berlin Spandau, also ca. fünfzehn Kilometer entfernt. Hier würde ein Stadtrennen interessant erscheinen, jedoch gab es auf dieser Entfernung keine Chance mit einem Auto mitzuhalten. Nicht einmal die Ampelintervalle konnten ein Auto so weit ausbremsen um mit dem Fahrrad an der Stoßstange kleben zu bleiben.
Im Spiegelturm gab es bei einer atemberaubenten Aussicht noch einen Kaffee. Nun war aber auch schon bald die Zeit gekommen, um zu starten. Schließlich war mein Ziel nach drei weiteren Tagen in Münchner Winters Hotel “Am Hauptbahnhof“ anzukommen.
Auch im Spiegelturm wurde ich wieder mit den besten Wünschen verabschiedet und die nächste Etappe wurde frei gegeben.
Jetzt erwarteten mich die meisten Höhenmeter, denn hinter Leipzig wartete das Fichtelgebirge. Dennoch war ich optimistisch, dass ich München in meinem errechneten Zeitplan erreichen würde.
Nach dem Start setzte Nieselregen ein. Dieser sollte, mal mit dickeren, mal mit kleineren Regentropfen fast über den ganzen Tag anhalten. Mit dem Regen setzte starker Wind ein und auch gegen diesen musste ich fast den ganzen Tag ankämpfen. Dieser sollte mich von meinem Zeitplan aber nicht abhalten. Ich hielt mich an den Wannsee, dem Jungfernsee sowie, dem Lehnitzsee. Ich fuhr auf einer kleinen, aber schlechten Landsstrasse, die mich immer wieder in Ufernähe führte. Über die zehn Kilometer von Gatow bis nach Kramnitz begegnete mir gerade ein einziges Auto. So konnte ich überwiegend mittig auf der Strasse fahren, um teils tiefe Schlaglöcher auszuweichen.
Ab Kramnitz hielt ich mich wieder an den Radweg entlang der B2. Leichtes Gefälle sollten meine Ankunft im verregneten Potsdam beschleunigen.
Da meine elektronischen Geräte incl. meinem Smartphone sicher und trocken in meiner Fahrradtasche verstaut waren, nahm ich zwar die gefahrene Strecke auf, verzichtete aber auf der dieser Tagesetappe auf einige Fotos. Glück hatte ich, dass der Regen mit einer noch angenehmen Temperatur vom Himmel viel.
In Michendorf bog ich von der B2 ab und wollte mich wie in meiner Vorplanung an die kleineren und ruhigeren Landstrassen halten. Ich merkte aber schnell, dass es hier schwieriger war sich zurechtzufinden und entschied mich wieder weiter an die B2 zu halten. Hätte ich das doch von vornherein getan! So nahm ich wieder einen Umweg von mindesten 10 Kilometer in Kauf. Über die Spargelstadt Beelitz und Treuenbrietzen hielt ich mich fast an die gleiche Strecke wie ich einen Tag zuvor nach Berlin gelangte. Nur, dass ich mich um die Elbe zu überqueren, diesmal nicht an Coswig, sondern an die Lutherstadt Wittenberg orientierte. Diese konnte ich nach hundertzehn Kilometern erreichen.
Bei Treuenbrietzen kam ich an einem größeren Imbiss, der in Containern untergebracht an der B2 stand, vorbei. Dieser Imbiss fiel mir an dem Tag zuvor schon auf, war da jedoch geschlossen. Jetzt entschloss ich mich, dort eine kleine Rast einzulegen. Mit einem großem Schnitzel mit Bratkartoffeln und dazu einen großen Pott Kaffee, konnte ich mir eine gute Grundlage für den weiteren Tagesverlauf schaffen.
Die Armlinge und die Windweste gaben mir genug Schutz, um mich am Oberkörper warm zu halten. Lediglich meine Füße waren von dem Wasser, welches vom vorderen Reifen aufgeschleudert wurde, bis auf die Knochen durchnässt.
Bis nach Wittenberg an der Elbe wurde ich von saftigen Steigungen verschont. Aber ich war ja auch noch lange nicht im Fichtelgebirge angelangt. Bis zu meinem geplanten Etappenziel Leipzig sollten mich auch noch nicht so steile Anstiege erwarten.
Nachdem ich in Wittenberg die Elbe überquerte, fragte ich eine junge Radlerin, die ich an einer roten Ampel traf, nach dem bestem Weg in Richtung Leipzig. Da hier die B2 für Radfahrer gesperrt war, musste ich nach einer Ausweichmöglichkeit suchen.
Sie empfahl mir den Berlin-Leipzig Radweg, der teils durch Feld und Wiese, und teils entlang der B2 bis nach Leipzig führen sollte. Aber auch dieser Radweg entpuppte sich mit zunächst schlechter, und dann mitten im Feld gar nicht mehr vorhandenen Beschilderung, als Flopp.
Vor einer Bahnbrücke kreuzte sich der Radweg. Es blieb die Möglichkeit geradeaus in ein Waldstück, oder eben über die besagte Bahnbrücke weiterzuradeln. Da der Weg über die Bahnbrücke weiter in Richtung Süden und somit weiter in das südlich gelegene Leipzig führte, entschied ich mich für diesen. Und schon war der Radweg total verloren. Zumindest fand ich an diesem Tag keine weitere Beschilderung, die auf diesen Radweg hindeutete.
So hielt ich mich nach einem weiteren Umweg weiter an die B2 und entschloss mich, diese Bundesstrasse auch nicht mehr unnötig zu verlassen. Da die Autobahn A9 von Berlin nach München fast parallel verläuft, war ohnehin nicht so viel Verkehr auf der Bundestrasse.
Nach einer weiteren kurzen Pause mit Curry-Wurst und Kaffee in Eutzsch, sollte es doch nochmal bergig werden. Der Ausläufer des Naturparks Dübener Heide forderte mit einer kilometerlangen Steigung in Richtung Tornau Kraft und Ausdauer.
Oben angekommen, kam ich am Lutherstein vorbei. Danach ging es wieder abwärts und meine Beine konnten sich wieder etwas erholen. Wobei ich selbst beim Rollen ohne größeren Druck in die Pedale trat, damit die durchnässten Beine nicht auskühlten.
Nach Tornau kam ich über die Hammermühle nach Bad Düben. Hier wurde das Flüsschen Mulde überquert und es ging wieder südlich über Lindenhayn und Kremsitz in Richtung Leipzig. Kilometer für Kilometer kämpfte ich gegen den Wind und der immer noch anhaltenden Regen auf mich rieselte auf mich. Der Regen war vielleicht nicht mal das schlimmste Übel. Wasser, was von den Reifen hochgeschleudert wurde, stand in den Schuhen, und bot somit keinerlei Chancen wenigstens ein wenig abzutrocknen…
Der Rest der Tagestour verlief bis auf das Wetter recht unspektakulär. Klar war, dass ich nach dem kräftezehrenden Gegenwind nicht die zweihundert Kilometer erreichen würde. Dazu kam auch, dass ich an diesem Tag wesentlich später gestartet war. Umso erstaunlicher war es eigentlich, dass ich dann trotz den Strapazen so gut voran gekommen war.
Der Sachsenpark und das Messegelände kündigten die Nahe Ankunft in Leipzig an. Das Tagesziel war nach rund hundertfünfundsiebzig Kilometer so gut wie erreicht! Jetzt konnte ich mir so langsam Gedanken über eine Übernachtungsmöglichkeit machen. Als ich die Leipziger Innenstadt erreichte, hörte der Regen endlich auf. Aber es trat bereits die Dunkelheit herein.
Dennoch wollte ich in einem Vorort von Leipzig nach einer Übernachtungsmöglichkeit Ausschau halten. Ich schaltete meine kleine Lampen am Fahrrad ein und beschloss in Markkleeberg mein Glück zu versuchen.
In Markkleeberg angekommen, fragte ich zunächst ein älteres Pärchen, die ebenfalls mit ihren Fahrrädern unterwegs waren. Leider konnten sie mir keine weitere Auskunft geben und hielten mich mit ihren Geschichten aber zunächst von meiner Suche ab. Ich wollte nicht unfreundlich wirken und lies sie ihre Geschichte zu Ende erzählen, ehe ich mich verabschiedete und wieder meine Fahrt aufnahm. Mittlerweile war es stockfinster. Dennoch war ich optimistisch, dass ich ein warmes, erholsames Bett für die kommende Nacht finden würde.
Nach einem Tipp einer Passantin, kam ich zu einer netten Pension mit Restaurant, der “Weisser Stern“ Da gerade jemand am Seiteneingang stand, um eine zu rauchen, fragte ich freundlich nach, ob er zum Personal gehöre. Er stellte sich mit Markus vor und sicherte mir ein Zimmer zu. Ich hatte wieder einmal Glück und hatte ein Bett gefunden. Da das Restaurant an eine geschlossene Gesellschaft vermietet war, konnte Markus mir nur eine begrenzte Speisekarte anbieten. Aber auch da war ich zuversichtlich, dass ich nicht hungrig in Bett musste.
Ich bekam mein Zimmer gezeigt und es war wie das Restaurant, auch stilvoll eingerichtet. Auch hier konnte ich wieder mein Bike mit auf´s Zimmer nehmen. Das Pärchen, die den “Weisser Stern“ betrieben waren ein männliches Pärchen. Sie hatten das Restaurant geschmackvoll eingerichtet. Die Wände wie die Decke waren verspielt mit Stuck dekoriert.
Nachdem ich die gewohnte Prozedur mit Trikot waschen und duschen hinter mich brachte, begab ich mich in das nette Restaurant.
Ich bekam einen Platz, bei dem ich der geschlossenen Gesellschaft nicht sofort ins Auge fiel. Die aufgezählten Speisen die es an diesem Abend gab, waren mehr als erwartet. Nachdem ich mein Essen bestellte, bekam ich einen “Gruß aus der Küche“ serviert. Der Kellner, offensichtlich der Partner von Markus, zählte einige Dinge auf, die sehr liebevoll in dem “Gruß“ verarbeitet wären…
Jedenfalls dauerte das Aufzählen mindestens doppelt so lang, als das Essen selber. Die Vor- und Hauptspeise waren jedoch sehr lecker und so lies ich den Abend mit einem schönen Weizenbier ausklingen. Heute war ich geschafft und so wurde ich nicht alt an diesem Abend und legte mich früh zur Ruhe.
Trotz nahezu durchgehendem Regen und dem starken Gegenwind konnte ich an diesem Tag kraftraubende 192,6 Kilometer hinter mir lassen. Ich hatte zwar nur eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 19,8 km/h erreicht, dennoch war ich bis hinter meinem Tagesziel Leipzig gekommen. So hoffte, ich dass der nächste Tag schöneres Wetter bringen würde und schloss die Augen und…
Das Fichtelgebirge
Der fünfte Tag brach an, bisher verlief alles im Zeitplan. An diesem Tag erwartete mich aber auch laut der Planung, der härteste Tag. Das Fichtelgebirge nahe der Tschechischen Grenze wollte heute bezwungen werden.
Deshalb ging ich bereits gegen 6:30Uhr zum Frühstück. Mit verschiedenen Wurst- und Käsesorten, Marmelade und kakaohaltigem Brotaufstrich konnte ich mich für die ersten Stunden des Tages ausreichend stärken.
Bereits kurz nach sieben in der Frühe machte ich mich auf den Weg zu meinem nächsten Tagesziel. Ob ich mein berechnetes Ziel erreichen konnte, wusste ich natürlich wie jeden Morgen nicht. Durch das viele Wasser am vergangenen Tag, war meine Kette fast ölfrei. Laut ratternd machte die Kette auf sich aufmerksam und schrie förmlich nach der notwendigen Schmierung.
Also nahm ich mir vor am nächsten Fahrradladen zu halten, um das nötige Öl zu besorgen. Schließlich hatte ich bei dieser Tour aus Gewichts- und Platzgründen darauf verzichtet. Bis an diesem Tag war ich ja auch der Meinung, dass man in Deutschland sich jederzeit alles irgendwo kaufen konnte. Diese Meinung sollte ich jedenfalls im Verlauf diesen Tages ändern.
Bei den ersten Fahrradläden hatte ich natürlich noch kein Glück. Meist öffneten sie zwischen neun und zehn Uhr.
Im vom Startpunkt zweiundzwanzig Kilometer entfernten Groitzsch sollte ich Glück haben. Jens Kunath hatte sein Fahrradgeschäft zeitig geöffnet. Nach kurzer Beschreibung, was ich in dieser Ecke Deutschlands mit meinem Draht- oder besser Carbon-Esel zu tun hatte, fachsimpelten wir noch einen Augenblick über Technik und Modelle für Fahrradtouren und mein Bike bekam die nötige Ölung.
Ich beschrieb Jens meinen weiteren Tourenverlauf. Er versprach mir jetzt schon mal unzählige Steigungen und Höhenmeter. Er verlangte ein Dankschön für seinen Service und dem kleinem Radcheck und wünschte mir noch viel Erfolg bei meiner weiteren Tour. So machte ich mich auch zügig weiter, denn ich hatte ja noch einiges vor mir.
Auf den nächsten 30km blieben die großen Steigungen noch aus. Erst ab Görnitz ging es bis Pölzig steil bergauf. Hier schaffte ich gerade mal eine Geschwindigkeit von um die 7 km/h. Richtung Hohenroda konnte ich wieder Fahrt aufnehmen und es ging rasant abwärts. So verlief die Weiterfahrt bis nach Schwarzenbach an der Saale. Wenige Kilometer ging es aufwärts, dann wieder rasant abwärts, um an die nächste Steigung zu gelangen. Im gesamten jedoch stieg ich Höhenmeter für Höhenmeter aufwärts bis auf rund 600m.ü.NN. Aber das war ja noch nicht alles, es standen ja immer noch einige Höhenmeter bevor. Und jetzt war der Tag schon kräftezehrend. Das ich über 200km kommen würde, war nicht mehr auszumalen.
Kurz vor Töpen verließ ich das ehemalige Ostdeutschland, die ehemalige DDR. Wieder wurde die ehemalige Grenze mit einem großen Schild markiert.
Diese Landflucht außerhalb der Ballungsgebiete gab schon zu denken. Wurde wirklich alles richtig gemacht nach der Grenzöffnung? Wieso werden Millionen und Milliarden ins Ausland geschafft, obwohl es Landstriche im eigenen Land gibt, die dringend sanierungsbedürftig sind und eine dicke Finanzspritze in die Infrastruktur gebrauchen könnten. Aber um richtig drüber nachzudenken blieb mir keine Zeit. Hier ging es noch über mehrere Kilometer abwärts.
Mittlerweile hasste ich es wieder lange Abfahrten hinunter zu rollen. Normal sollte man sich ja über jede Erleichterung freuen, jedoch nicht, wenn man weiß, dass das Fichtelgebirge noch vor einem lag. Das Höhenprofil hatte ich schließlich auch noch vor Augen.
Zwischendurch zog es sich wieder einmal zu und ich rechnete schon mit Regen. Aber auch heute blieb ich verschont. Die Temperatur lag wieder bei rund 20°C und die Wolken öffneten sich nicht.
Durch die unzähligen Steigungen wollte ich mir heute auch keine Zeit nehmen, um viele Fotos zu schießen. Wenn ich an den Steigungen mit den Höhenmetern kämpfte, wollte ich einfach nicht anhalten, um am Berg wieder anzufahren. Rollte es den Berg aber wieder runter, hatte ich genauso wenig Lust, die Geschwindigkeit wieder auszubremsen. Dazu kam, dass ich ja ein Ziel hatte und am nächsten Tag in München ankommen wollte!
Ab Schwarzenbach an der Saale zog es dann fast nur noch an. Es gab kaum eine Erleichterung, die den Druck von den Pedalen nehmen wollte. Jetzt war ich mitten im bewaldeten Naturpark Fichtelgebirge. Bis auf über 660m.ü.NN musste ich klettern. Kleine Ortschaften, wie Kirchenlamnitz, Marktleuthen und Helanz wurden durchfahren. Kilometer für Kilometer radelte ich meinem Ziel näher. Die Zeit rückte immer weiter und die Dunkelheit sollte bald einbrechen. Ich animierte mich, indem ich die 200km-Marke brechen wollte. Noch 20km, das wäre noch zu schaffen, nur noch 15km, nur noch 10km….
Die 200km waren geknackt. Es wurde immer dunkler und ich erreichte den nächsten Ort Thiersheim mit einer vielversprechenden Pension. Erschöpft wollte ich kein Risiko eingehen und entschloss mich, nicht mehr mein Glück im nächsten Ort zu versuchen. Mit 201km wollte ich mich zufrieden geben.
Das Gasthaus “Weißes Ross“ mit der dazugehörigen Pension “Carola“, die eine Kreuzung weiter lag, entpuppte sich mit dem urtypisch bayrischen Flair als guter Griff und ich war froh, dass ich nicht mehr weiter gefahren war. Zum Essen musste ich natürlich in das Gasthaus. Auf dem Weg dorthin spürte ich nochmal jeden einzelnen Höhenmeter in meinen Oberschenkel. An diesem Abend war ich platt. Wollte nur noch schnell was essen und schleunigst ins Bettchen. Die 3 Stockwerke, die ich in der Pension wieder über die Treppe hoch musste, gaben mir das Gefühl, am nächsten Tag keinen Kilometer weit zu kommen.
München
An diesem Morgen war ich mir nicht sicher, ob ich einfach im Bett liegen bleiben, oder voller Motivation mit dem Ziel München vor Augen, auf´s Rad springen wollte. In der Nacht konnte ich mich gut erholen und von der Erschöpfung war nicht mehr viel zu spüren. Ich packte meine Sachen wieder zusammen und um 7 Uhr war ich beim Frühstück.
Da ich in den letzten 2 Tagen nicht viel weiter als 200km kam, lag jetzt bis München natürlich eine weitere Wegstrecke vor mir. Grob Kalkuliert könnten es 250km sein. Wie der Tag verlaufen würde konnte ich an diesem Morgen natürlich noch nicht wissen.
Pünktlich um 7:30Uhr saß ich auf meinem Rad und machte mich auf meinen weiteren Weg.
Als ich den Ort Thiersheim verlassen hatte, fiel mir erst mal der dichte Nebel auf. Ich hoffte die Sonne könne sich schnell durchsetzen und die feuchte Luft vertreiben. Da ich mitten im Fichtelgebirge war, konnte ich mir noch keine großen Hoffnungen auf ein flacheres Terrain machen. So ging es weiter, wie der letzte Tag aufgehört hatte. Der Unterschied lag aber darin, dass er heute flacher enden würde.
So kämpfte ich über 30km mit Höhen im ständigen Wechsel von über 600m.ü.NN und um die 500m.ü.NN auf- und abwärts.
Die ersten 30km waren zwar wieder kraftraubend, aber es zeigte sich, dass sich mein Körper gut erholt hatte. Gut erholt, ein Stück weit an die Tour gewöhnt und vielleicht Muskeln aufgebaut hatte. Die Sonne entwickelte auch genug Kraft und präsentierte sich am strahlend blauen Himmel. An diesem Tag wurde es mit rund 28°C schon heißer.
Auf den nächsten 30km fiel das Gelände immer weiter ab und ich konnte das Fichtelgebirge hinter mir lassen. Geschwindigkeiten von über 50km/h wurden ohne große Anstrengungen erreicht. Der Ausblick war an diesem Tag atemberaubend.
So konnte ich aber auch sehen, was noch an Strecke vor mir lag. Hügelig, jedoch ohne größere Steigungen. München aber noch weit hinter dem Horizont. Nun kam nach weiteren 20km die erste schöne Überraschung. Ich kam ins Vilstal. Ab Schweighof konnte ich mal näher, und mal ein Stückchen weiter weg vom Fluss und ohne nennenswerte Höhenmeter Kilometer für Kilometer hinter mir lassen. Dazu kamen der strahlend blaue Himmel und die abwechslungsreiche Natur. Links und rechts vom Flüsschen.
In Kallmütz kam ich an einer schönen Burg vorbei, dessen Ruine imposant hoch oben auf einem Felsen stand.
Bis zur Vils- mündung, wo das kleine Flüsschen in die Zaar fließt, lief der Tag richtig gut. Wenn nicht noch eine Überraschung, im wahrsten Sinne des Wortes, angeflogen gekommen wäre.
In Gedanken versunken radelte ich gerade auf einer kleinen und ruhigen Landstrasse. Rechts war ein kleines Waldstück. Steil zog sich das Gelände nach oben. Links von mir floss die Vils in ihrem Flusslauf. Ich lauschte der Natur und genoss den herrlichen Tag mit dem flachen Gelände. Plötzlich knallte mir ein Tier gegen mein rechtes Brillenglas. Scheinbar zog ich gerade Luft durch die Nase, denn das Tier prallte ab und landete unter meinem rechten Nasenloch, wo ich es zunächst ansaugte. Bevor ich überhaupt eine Idee haben, was für ein Tier das gewesen sein konnte, spürte ich die ersten 2-3 Stiche in der Nase. Ich versuchte die Wespe aus der Nase zu pusten, spürte jedoch noch einen weiteren Stich unter der Nase.
Sofort begann mein rechtes Auge zu tränen. Meine Lippe und meine linke Gesichtshälfte begannen dick zu werden. Meine Nase lief und lief. Zum Glück sah ich ein Stück weiter ein Haus stehen. „Ich muss kühlen“ schoss mir durch den Kopf und fuhr auf den Parkplatz vor dem Haus. Jedoch nutzte jedes Klingeln nichts Niemand machte die Tür auf. Ich schaute nach einem Außenhahn, der vielleicht kühlendes Wasser geben konnte… auch ohne Erfolg.
Ziemlich ratlos stand ich nun da. Ich schüttete mir etwas Wasser aus meiner Trinkflasche ins Gesicht. Aber das warme fade Wasser sollte auch keine Linderung bringen. Mir blieb keine andere Wahl. Ich machte mich weiter auf den Weg. Mit jedem Tritt konnte ich zwar den Rotz aus der Nase pressen aber mein Auge tränte so, dass ich kaum aus ihm schauen konnte. Die einzige Linderung brachte der kühle Fahrtwind.
Nach insgesamt 150km kam ich in Regensburg an. Hier mündet die Zaar in die Donau. Viel Zeit für Sightseeing wollte ich mir nicht nehmen, denn ich hatte schließlich mein Ziel München. Auch wenn ich selber nicht mehr daran glaubte, es zu erreichen.
Das Auge hörte auf zu tränen und die Schmerzen ließen etwas nach. Immer weiter trat ich auch heute in die Pedalen. Mein Ziel war es, drei Tage von Berlin nach München zu brauchen. Im Moment zweifelte ich immer mehr daran, dass ich es tatsächlich schaffen könnte. Ich rief im Winters Hotel Offenbacher Hof an, und teilte mit, dass ich eine weitere Übernachtung in Erding einlegen müsse. Ok, acht bis zehn Tage hatte ich ohnehin geplant. „Wenn es neun Tage werden würden, wäre ich mitten in meiner Planung…“ Ich versuchte meine Enttäuschung zu überspielen und schön zu reden.
Also radelte ich erst mal weiter bis Bad Abbach. Hier legte ich nochmals eine kleine Pause ein und kalkulierte die restliche Strecke. An der Donau hatte ich nur ein kurzes Gastspiel über 20km. Danach ging es weiter über Teugn und Hausen in Richtung Süden. Jetzt, wo ich weg von den Flüssen war, begannen wieder die Höhenmeter. Über Rohr in Niederbayern gelangte ich an meine 200km-Marke. Hinter Gammelsdorf kam ich auch nochmal über 400m.ü.NN. Das Gelände fiel in Richtung Isar jedoch wieder schnell ab.
In Moosburg kam ich in die Isar-Aue, weiter nach Niederlern, Mitterlern und wieder ein Stück aufwärts nach Berglern. 245km hatte ich jetzt auf meinem Tacho. Noch 5 km bis nach Erding…, mein Tagesziel?
Seit meinem Entschluss in Erding zu übernachten, ärgerte ich mich, dass ich mein persönliches Ziel nicht erreichen sollte. Ich trat immer weiter in die Pedale um voranzukommen. Sollte es aber nicht reichen? In Erding prüfte ich den Stand der Sonne, die Uhrzeit und checkte die weitere Entfernung bis München… Verdammte Scheiße, ich schaffe auch noch die letzten dreißig Kilometer!
Ich rief wieder im Winters Hotel Offenbacher Hof an, und gab durch, dass ich nun doch ein Zimmer im Winters Hotel München “Am Hauptbahnhof“ benötigen würde, da ich durchfahren würde. Da mich die Mitarbeiter in Offenbach über meine “Runtastic-App“ verfolgten, erklärten diese mich schon für verrückt.
Getrieben vom Wahn, Teufel oder Ehrgeiz? Ich wollte an diesem Tag in München ankommen! Da ich nun auf einige Kilometer kommen sollte, wollte ich danach einen Tag Pause in München einlegen. Ich hatte zwar schon viel von der Welt gesehen, aber München ging immer an mir vorüber. Bis auf kleine Jobs, hatte ich noch nicht viel von München kennengelernt.
Die Dunkelheit brach herein. Ich schaltete meine Beleuchtung ein, damit mich keiner übersah und späte in die Dunkelheit. So lange Straßenlaternen am Straßenrand standen, war es kein Problem. Nur außerhalb der Ortschaften wurde es immer schwieriger den Überblick zu behalten. Schließlich hatte ich gar keine Beleuchtung für Nachtfahrten im Gepäck.
So kam es auch, dass in Ismaning Schluss sein sollte. An einer Kreuzung, an der ich nochmals die Richtung prüfen wollte, wurde ich von einer älteren Dame angesprochen. Sie fragte, wo ich noch hin wolle. Nachdem ich ihr mein Tourenverlauf und meine weitere Planung schilderte, riet sie mir, die S-Bahn für die restlichen 8-10km zu nehmen. Und Sie hatte recht. Zu schwach war mein Licht, um größere Hindernisse rechtzeitig zu sehen. Ab und an standen ja auch mitten auf den Fahrradwegen Pfosten, damit keine Autos oder größere Fahrzeuge diese befahren.
Die nette Dame, die selbst sehr radsportbegeistert war, zeigte mir noch welche Fahrkarte ich für die S-Bahn ziehen musste, um nach München zu kommen. Sie verabschiedete sich und wünschte mir einen erfolgreichen weiteren Tourenverlauf.
Die S-Bahn brauchte nicht lange bis sie in den Bahnhof von Ismaning einfuhr. Jetzt checkte ich meine App nach dem Tourenresultat. 278,7km hatte ich an diesen Tag runtergespult! Bis auf die paar Kilometer, die ich nun mit der S-Bahn überbrückte, verzieh ich mir selbst und war zufrieden, meinen Plan eingehalten zu haben. 278,7 Kilometer Tagesetappe!
In München am Hauptbahnhof angekommen war es nicht mehr schwer, das Hotel zu finden. Durch die vorgerückte Stunde war natürlich nicht mehr das komplette Personal im Haus, welches mich empfangen sollte. Dafür hatten sie aber mit Klebeband eine Zielstrasse im Foyeur mit einem großem “Finish“ aufgebracht. Mit einer riesigen Schüssel Obazda, Brezeln und einem großem Glas Weizenbier wurde ich typisch bayrisch und voller Freude empfangen.
Pause
Jugendherberge
Nach meinem erlebnisreichen Tag “Pause“ hieß es jetzt, Abschied von München zu nehmen. Gerne wäre ich noch einen Tag geblieben, aber ich hatte ein Ziel, und das hieß Winters Hotel “Offenbacher Hof“
Also begab ich mich wie immer rechtzeitig zum Frühstück, damit ich früh starten konnte und den Tag voll ausnutzen konnte. Schließlich war Anfang September und die Tage wurden schon wesentlich kürzer. Jetzt standen die letzten zwei Tage an. Für die weitere Route dürfte ich zumindest nicht länger als zwei Tage brauchen.
Auch das Team des Winters Hotel München “Am Hauptbahnhof“ versammelte sich, um mich auf die weitere Reise zu schicken. Nach einem reichhaltigen Frühstück gab der Direktor die letzte Etappe frei und schickte mich gegen 8:30Uhr auf die Reise.
Ich hielt mich an den Olympiapark, um die Stadt in Richtung Dachau zu verlassen. Vorerst sollten nicht so viele Steigungen auf mich warten, dennoch bremste mich der Stadtverkehr mit unzähligen Ampeln immer wieder aus. Aber bald sollte ich auch das hinter mir lassen können und hoffte auf ruhige Landstrassen. Bisher muss ich an dieser Stelle sagen, kam mir auf der gesamten Tour kein Fahrzeug bedrohlich nahe. Obwohl die etwas stärker befahrene B2 von Berlin nach München befahren wurde, nahm jeder Verkehrsteilnehmer Rücksicht und hielt ausreichende Sicherheitsabstände ein. Mit Verkehrsteilnehmer machte ich ja bereits schon genügend andere Erfahrungen, auch wenn ich bisher von Unfällen verschont geblieben war.
Klar ging es auch an diesem Tag wieder hügelig her. Immerhin befand ich mich noch auf Höhen zwischen 400 und 550m.ü.NN. Aber die steilen und langen Auffahrten blieben aus. Nach etwa 80km, ab Gaulzhofen, fiel das Gelände sogar wieder auf unter 400m.ü.NN und ich gelangte an den Fluss Lech. Dessen Flusslauf konnte ich bis fast zur Mündung in die Donau folgen.
Über Donauwörth, wo ich meine erste Pause nach 122km einlegte, folgte ich weiter dem Lauf der Wörnitz und dann der Eger. Auch heute zeigte sich das Wetter wieder von der besten Seite. Strahlendes blau, ohne kleinste Wölkchen am Himmel und die Sonne lachte.
Mit meinem Ziel vor Augen ging es immer weiter voran. Es war herrlich. Wie so oft bei meinen Touren, machte sich ein Gefühl von Freiheit in mir breit. All das Rundherum und selbst die körperlichen Strapazen, die solche Touren mit sich bringen, rückten ganz weit weg. Selbst die Autos, die parallel an einem vorbei rauschten, sollten die innere Ruhe nicht stören.
Nach 155 km und wieder einigen Höhenmetern kam ich nach Nörtlingen. Die höher gelegene Burgruine ließ eine lange Geschichte des Ortes erahnen. Umso näher ich an den scheinbar kleinem Ort kam, desto größer wurde er. Erst kurz vor dem Ort konnte man erkennen, dass es sich um ein kleines altes Städtchen handelte.
Bereits am Torbogen des alten Wachturms waren kleine Zeltlager aufgebaut und zeigten auf das altertümliche Treiben hin. Im gesamten Städtchen waren unzählige Lager und Stände aufgebaut, die das mittelalterliche Treiben präsentieren sollten.
Ich nahm mir etwas Zeit, um mir das rege Treiben zu betrachten und schaute zu, wie die Handwerker ihre Kunst zur Schau stellten. Ich schob mein Fahrrad langsam über das Kopfsteinpflaster, bis ich auf der anderen Seite des Marktplatzes war. Da der ganze Ortskern mit dem holprigen alten Pflaster versehen war, setzte ich langsam meine Tour fort. Erst nachdem ich Nördlingen wieder durch den gegenüberliegenden Wachturm verlassen hatte, kam ich wieder auf eine asphaltierte Straße. Jetzt konnte ich wieder kräftig in die Pedale treten und Fahrt aufnehmen.
Jetzt ging es erst mal hügelig weiter. Erst nach weiteren 50km, ab Dinkelsbühl, sollten mich lange Steigungen wieder quälen. Auf etwa zehn Kilometer zog sich die Steigung wieder auf über 400m.ü.NN. Aber heute fühlte ich mich wieder richtig gut. So fit, dass mir klar war, dass ich die 200km-Marke wieder knacken konnte.
Nach einer kurzen rasanten Abfahrt kam ich in das wesentlich tiefer gelegene Crailsheim. Hier prangten große Hinweisschilder am Straßenrand: “Großveranstaltung. Am Wochenende Straßensperrungen“.
Etwa 210 km hatte ich jetzt auf dem Tacho. Obwohl es langsam zu dämmern anfing, wollte ich noch nicht aufgeben und noch ein paar Kilometer hinter mir lassen. Ich rechnete mit weiteren Übernachtungsmöglichkeiten in den umliegenden Ortschaften. Ich hätte nicht gedacht, dass einige Kilometer, nach auf mich zu kommen würden. Ich fuhr, mit einigen Steigungen weiter nach Tiefenbach. Jetzt brach die Dunkelheit über mich ein und ich entschloss mich, nach einer Unterkunft umzuschauen. Jedoch kam die Überraschung! Nachdem ich mich erkundigte, bekam ich von ein paar älteren Damen, die auf einer Bank auf dem Bürgersteig verweilten, die Antwort: „Noa, da muast da nach Crailshoam foarn.“
Sie machten mir keine großen Hoffnungen in meiner eigentlichen Richtung etwas zu finden. Dennoch wollte ich mein Glück versuchen. Ich wollte weiter Richtung Heimat und nicht wieder in die entgegengesetzte Richtung radeln.
So behielt ich meine Richtung bei und kam in den nächsten Ort, namens Erkenbrechtshausen. Dort traf ich wieder ein paar Leute auf der Straße und fragte nochmals nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Hier bekam ich den Tipp, ich müsse nach Kirschberg. Dort würde es auf jeden Fall etwas geben. Also weiter ins nächste Dorf Lobenhausen. Hier war jedoch kein Ort namens Kirschberg an der Jagst ausgeschildert und ich musste mich erneut durchfragen. Drei Kilometer lagen laut Ortsschild noch vor mir, aber drei Kilometer, die es noch mal in sich hatten. Steil zog sich eine Serpentine den Berg hoch und nochmals rund 100 Höhenmeter wollten bewältigt werden. Als ich in Kirchberg ankam, war es mittlerweile stockdunkel.
Da ich nicht mehr viel Lust zu suchen hatte, außerdem lag der Ort an der Jagst und die Strassen führten auf beiden Seiten des Flusses steil hinauf, fragte ich erneut. Eine ältere Dame mit einem plattdeutschen Akzent gab mir Auskunft über ein Gasthaus und einer Jugendherberge. Sie riet mir aber dringend in die Jugendherberge zu gehen, da das Gasthaus nicht… Naja nicht… So wirklich rückte sie nicht mit der Sprache raus, aber ich sollte doch lieber in die Jugendherberge gehen. Mir war es relativ egal, Hauptsache ich würde in einem halbwegs gemütlichen Bett übernachten.
Über den Akzent kamen wir auf unsere Geschichten. Sie schweifte bis in ihre Jugend aus und erzählte mir nahezu ihre komplette Lebensgeschichte. Ich wollte sie nicht abwürgen und ihre Freude am Erzählen nehmen. Aber die Zeit drängte, um mir ein Bett zu sichern. Dazu kam, dass es ja auch noch nicht sicher war, ob in der Herberge überhaupt noch ein Bett frei wäre.
Bereits auf dem Weg nach Kirchberg sah ich mich schon in einer verlassenen Scheune im losen Heu liegen, eingepackt in meinen wenigen Klamotten, die ich mit auf dieser Tour hatte.
Wie beschrieben überquerte ich die Jagst über die Dorfbrücke und kletterte den steilen Berg auf der gegenüberliegenden Seite hinauf. Fünfzig Meter sollten es sein, aber es war noch kein Licht von einer Herberge zu sehen. Die Straßenlaternen hatten mit den letzten Häusern aufgehört.
Erst als die Büsche auf der rechten Seite des Weges etwas lichter wurden, konnte ich die schwache Beleuchtung erkennen. Aus den fünfzig Metern wurden vielleicht zweihundert, aber ich war angekommen.
Vor der Herberge stand ein Auto mit einem Fahrradträger. Ein Rennrad war noch auf dem Träger befestigt, drei weitere lagen rundherum. Drei Männer standen um das Auto und beratschlagten sich. Ein vierter saß ruhig im Auto und machte auch keine Andeutungen aussteigen zu wollen. Nachdem ich kurz gegrüßt hatte, wollte ich die Herberge betreten. Jedoch war die Eingangstür versperrt.
Einer der jungen Männer fragte mich, ob ich ein Zimmer hätte. Als ich dies verneinte, meinte er, ich müsse die Herbergsmutti, also die Verantwortliche anrufen. Sie wäre vor zwei Minuten weg. Sie wäre zu Hause und würde, wenn jemand eine Unterkunft bräuchte, extra hochkommen.
Also wählte ich eine der beiden Nummern, jedoch ohne Erfolg. Ok, die andere… wieder kein Erfolg. Ich versuchte über eine halbe Stunde, in immer kürzeren Abständen diese, Dame zu erreichen, aber leider immer wieder ohne Erfolg.
Da ich mit der Gruppe ins Gespräch kam, boten sie mir an, mich mit in die Herberge zu nehmen. Ich könnte bei einem von Ihnen im Zimmer schlafen und das Bett am nächsten Morgen bezahlen.
Jetzt erfuhr ich auch den Grund, warum die vierte Person nicht aussteigen wollte. Er war bei einer ihrer Etappen gestürzt und hatte sich das Becken gebrochen. Sie erzählten mir, sie wären immer zu dritt mit dem Rad unterwegs, die vierte Person würde mit dem Auto und dem Gepäck an den nächsten Treffpunkt fahren. Sie wechselten sich über den Tag so ab, dass am Abend jeder in etwa die gleichen Kilometer mit dem Rad gefahren waren.
Leider hätte der vierte Mann einen Pfosten, der mittig auf dem Radweg stand, übersehen. Da dieser bei einer Abfahrt in einer unübersichtlichen Kurve stand, dazu noch nasses Laub auf dem Weg lag, hatte er keine Chance gehabt zu bremsen. So flog er mit seinem Rennrad über den Pfosten und brach sich das Becken.
Nach unzähligen Versuchen erreichte ich doch noch die Herbergsmutti. Kurze Zeit später hatte ich mein Zimmer sicher. Jetzt war ich beruhigter, denn ich hatte mein eigenes Zimmer und ein warmes Bett.
Da es in der Herberge nichts Essbares gab, erklärte sich einer der Gruppe bereit, in einer naheliegenden Pizzeria Essen zu holen. Sie boten mir an, mir etwas mitzubringen. Das Angebot nahm ich natürlich dankend an. So saßen wir mit einem Kasten Bier und Pizza aus der Pappschachtel auf der Terrasse. Wir unterhielten uns über die verschiedenen Tourenerlebnisse. Das Ziel der Gruppe war ebenfalls München. Sie fuhren im Prinzip die gleiche Strecke wie ich, nur in entgegengesetzter Richtung.
Da die Zeit immer weiter rückte, verabschiedete ich mich nach dem dritten Bier. Ich bedankte mich herzlichst und wünschte dem Verunglückten eine “Gute Besserung“ und dem Rest eine gute Weiterfahrt.
Da die Herbergsmutti erst wieder gegen 8:30Uhr im Haus sein würde und wegen nur einer Person am Wochenende nicht früher aufstehen wollte, sollte ich am nächsten Morgen ohne Frühstück auskommen. Da ich deutlich früher starten wollte, war es mir egal. Irgendein Bäcker würde schon zu finden sein.
Endspurt
Um viertel vor acht morgens startete ich zu meiner hoffentlich letzten Etappe. Ohne eine Tasse Kaffee und wie erwartet ohne Frühstück. Lediglich zwei mit Apfelschorle gefüllte Trinkflaschen und einem letzten Müsliriegel aus meinen eigenen Vorräten blieben mir für den Start. Dazu kam, dass das extrem hügelige Gelände eine gute Grundlage, durch ein reichhaltiges Frühstück, verlangt hätte.
Im stetigen Wechsel in Abständen von ein bis zwei Kilometer ging es entweder steil bergauf oder rasant bergab. Aber auch an diesem Tag ging es immer ein Stückchen höher hinaus, als es nach den Berggipfeln wieder abwärts ging. So stieg ich wieder auf Höhen zwischen vierhundertfünfzig und vierhundertneunzig m.ü.NN. Auch der voraussichtlich letzte Tag der Tour verlangte noch mal Einiges ab.
Es gab so gut wie keinen Tag der Tour, der nicht kräftezehrende Steigungen mit sich brachte. Aber das war ja von vornherein klar. Bei meiner Deutschlandtour von Flensburg nach Zürich plante ich die Strecke bewusst in den Flusstälern und Auen. Bei dieser Tour sollten die Steigungen zur besonderen Herausforderung gehören und das waren sie! Trotzdem konnte ich bis jetzt meinen Zeitplan einhalten.
Dieser Tag sollte mein Finaltag werden. Jetzt zogen sich die Steigungen. Immer wieder checkte ich die Höhe, auf der ich mich befand. Immer auf über 450 m.ü.NN! Ich schaute immer wieder auf die Karte und setzte mir, um mich weiter zu motivieren, einzelne Ziele. Obwohl mich das Tourenziel erwartete, konnte ich mich nicht motivieren. Mental war ich nahezu an der Grenze.
Wie in meiner Planung setzte ich Tauberbischofsheim als Hauptziel zur Tagesmitte. Ab da wollte ich entscheiden, ob ich am flachen aber weiteren Mainufer weiter fuhr, oder ob ich nochmals zahlreiche Steigungen in Kauf nahm und durch den Odenwald fuhr. Der Main wäre natürlich ein wesentlicher Umweg gewesen. Ich versuchte mein mental ausgelutschtes Gehirn anzustrengen und mich an die Entfernungen von der Mainradweg-Tour zu erinnern. Ich hatte absolut keine Idee mehr. Das stimmte mein Gemüt natürlich nicht freundlicher.
Eigentlich hat man dieses mentale Loch mitten in der Tour. Am letzten Tag sollte man doch eigentlich vor Vorfreude übersprudeln…
Umso länger sich die Steigungen zogen, desto mehr fragte ich mich, wann denn das Gelände endlich auf dem Niveau des deutlich tiefer liegenden Main abfallen würde.
Dreißig Kilometer hatte ich jetzt hinter mir, Kilometer die sich ins Unendliche zogen. Irgendwie sah ich kein Vorankommen. Laut Planung hatte ich noch etwa hundert Kilometer vor mir. Aber auch da hatte ich mich ein wenig täuschen lassen, wie ich es am Ende der Tour feststellen musste.
Aber dann kam der entscheidende Moment. Ein Moment, der das mentale Loch stopfen sollte. Man will es vielleicht nicht glauben, aber es war ein ganz einfaches, banales Verkehrsschild.
Jetzt ging es rasant schnell, mit zwölf Prozent Gefälle, nach Bad Mergentheim. Obwohl ich in der Gefällstrecke mehrmals wegen Bauarbeiten ausgebremst wurde, genoss ich die schnelle Abfahrt. Ein Wehmutstropfen für das angeschlagene Gemüt!
Jetzt befand ich mich im schönen Taubertal. Unter anderen ging es über Edelwingen, Königshofen und Hausen nach Tauberbischofsheim. Jetzt musste ich mich entscheiden. Hielt ich mich weiter Richtung Wertheim an den Main, oder nahm ich den etwas kürzeren Weg durch den Odenwald?
Hätte ich mich an den Main gehalten, wäre ich sicherlich etwas trockener über den Tag gekommen. Ich suchte jedoch noch einmal die Herausforderung und nahm den Weg durch den Odenwald. Zunächst ging es auch eher flach in das bewaldete Gebiet. Etwa zehn Kilometer hinter Tauberbischofsheim zog es dann kräftig an und eine Steigung wollte überwunden werden. Aber danach ließ sich wieder eine ordentliche Geschwindigkeit herausholen.
Nach hundert Tageskilometer kam nochmals ein über zehn Kilometer, langgezogener Anstieg. Jetzt musste ich über den höchsten Punkt des Odenwaldes. Umso höher ich mich kämpfte, desto mehr zog sich aufeinmal der Himmel zu. Bis hier wurde ich wieder mit einem strahlenden Sonnentag belohnt. Aber umso höher ich jetzt kam, desto schwärzer wurde der Himmel. Da die entgegenkommenden Autos noch die dicken Regentropfen auf ihrem Blech hatten, verstaute ich schon mal meine elektronische Ausrüstung, wie Fotoapparat und Smartphone. Und ich hatte den richtigen Riecher. Kurz bevor ich auf dem Berg angekommen war, fing es an zu regnen. Zunächst fielen kleine Tropfen vom Himmel, aber je höher ich kam, umso dicker wurden die Tropfen. Da ich mitten im Wald befand, war eine Schutzhütte oder dergleichen nicht zu finden.
Der Himmel öffnete jetzt alle Pforten und es schüttete, was die dicken Wolken nur so hergeben konnten. Nach meinen Schuhen wurden auch die einzelnen Kleidungsstücke durchnässt. Da mir die Abfahrt bevorstand, war es mir jetzt egal. Nass wurde ich so oder so. Die Bäume gaben nicht genügend Schutz. Und ob man im Stehen oder während der Fahrt den Regen abbekommt…
Über knapp zehn Kilometer ging es rasend abwärts. Immer wieder musste ich über meine Brille wischen, damit ich wenigstens halbwegs einen Durchblick hatte. Trotzdem verschmierten die Gläser immer mehr.
In Eichenbühl fand eine Ralley-Veranstaltung statt. Dicker Schlamm machte sich um die Autos, die auf den Wiesen parkten, breit. Hier nutzte ich eine kleine Rast, um die Brille zu reinigen. Je tiefer ich kam, umso weniger regnete es. Als ich in Miltenberg erreichte, ließ sich sogar die Sonne wieder blicken.
Geschafft von der Prozedur entschloss ich in Miltenberg eine Pause einzulegen. So durchnässt konnte ich mich natürlich nicht in eine Gaststätte setzen und so hielt ich an einer großen Tankstelle. Dort gönnte ich mir einen wärmenden Kaffee und ein paar Kalorien. Ich fragte die Tankwärterin, ob sie mir ein Handtuch oder Geschirrtuch zur Verfügung stellen könne. Obwohl ich ziemlich betröpfelt vor ihr stand, fragte sie mich für was ich dieses brauchen würde. Ich sagte ihr, dass ich gerade durch den Regen kam und mich um das Trocknen der Trikots zu beschleunigen gerne etwas abtrocknen würde. Sie schaute mich mit einem riesigen Fragezeichen über den Kopf an und sagte, dass sie nichts dergleichen habe. Ich sagte ihr, ich könne ja auch die Papiertücher neben den Tanksäulen verwenden, aber das wäre ja schließlich Verschwendung und für die Umwelt nicht das sinnvollste.
Ich hatte einfach keine Lust ihr mehr zu erklären. Dass sie nicht viel verstanden hatte war ja leider schon von der ersten Minute an zu erkennen. Also stellte ich mich so nass wie ich war an einen der Stehtische und tropfte eine schöne kleine Pfütze unter mich, während ich mich stärkte.
Jetzt wollte ich mich an den Main halten. Den Main-Radweg kannte ich schließlich und hoffte den Weg dieses Mal besser zu finden. Auf den ersten Kilometern sollte dies auch glücken. Jedoch wurde baustellenbedingt eine kleine Umleitung eingebaut. Ab hier ging die Radwegführung wieder in die Hose. Nachdem die Flussseite wieder gewechselt werden musste (laut Beschilderung), kam man zunächst auf den Planetenweg, wo das Desaster wieder begann.
Wenn man ja nicht immer wieder Leidensgenossen treffen würde, wäre man ja schon an einem selber verzweifelt. Ich fluchte laut vor mich hin und wechselte über die Schleusenbrücke bei Kleinwallstadt erneut die Flussseite. Ich wollte mich auf den Landstrassen an den direkteren Weg halten.
Jetzt merkte ich, dass ich mich auch mit den Tageskilometern geirrt hatte. Ich hatte jetzt schon um die hundertdreißig Kilometer auf dem Tacho. Mit weiteren zehn oder zwanzig Kilometern würde ich noch lange nicht in Offenbach sein.
Bei Stockstadt hielt ich mich wieder nach der Beschilderung in Richtung Offenbach. Die Landstrasse endete jedoch an einer Auffahrt zur Schnellstrasse, die man mit einem Fahrrad nicht befahren durfte. Wieder zwei bis drei Kilometer umsonst. Das Gemüt zog sich zu, wie der Himmel über dem Odenwald. Was war an dem letzten Tag nur los? War ich mental ausgepowert?
Anstatt durch Seligenstadt zu fahren, umfuhr ich auch diesen Ort, was einen weiteren Umweg mit sich brachte. Über Weiskirchen richtete ich mich nach der Radwegbeschilderung in Richtung Offenbach. Bis Obertshausen lief wieder alles nach Plan. Doch in Obertshausen verlor ich wieder mal eine Radwegbeschilderung und verfranzte mich nochmals mal mit einem kleinen Umweg. Ich fuhr extra wieder über die Kreuzung, wo ich mich verfahren hatte. Und tatsächlich, dass Schild war einfach nicht mehr da, welches dort den weiteren Weg hätte anzeigen müssen.
Die letzten Kilometer standen an. Obertshausen, Offenbach Bieber und meine Tourenziel: das Winters Hotel- “Offenbacher Hof“. Ich trat nochmals kräftig in die Pedale, um über den Bieberer Berg zu kommen. Mit jedem Tritt kam ich nun meinem Ziel näher.
Über die Geleitstrasse fuhr ich in die die Ludwigstrasse. Jetzt war ich an meinem Ziel angekommen, doch wo war das Personal und Nadine, die mich empfangen wollten? Hatte sie meine Ankunft verpasst?
Ich radelte weiter durch das Tor und durch die Einfahrt auf den Parkplatz und wurde überrascht…
Gerhard Winter, das Personal und Nadine warteten auf mich. Laut jubelnd mit Luftschlangen und lauten “Hurra“ wurde ich begrüßt. Gerhard Winter ließ es sich nicht nehmen, mir seine Anerkennung und ein großes Dankeschön, für die erbrachte Leistung im Namen der Winters-Hotel-Kette auszusprechen.
Die Küche wurde im Vorfeld beauftragt, mich mit einem herzhaften Menu zu versorgen. Kaffee und Kuchen rundeten das leibliche Wohl ab. Erschöpft und dennoch glücklich am Ziel angekommen zu sein, berichtete ich die Eine und Andere Anekdote von der Tour.
Ich konnte es selbst noch nicht ganz glauben, aber ich hatte es geschafft. Mein persönliches Ziel hatte ich eingehalten. Acht Tage hatte ich für insgesamt 1683km gebraucht!
Rückblick
Nun sind schon wieder einige Wochen seit der Ankunft im Offenbacher Hof vergangen. Schon lange hat sich der Alltag wieder eingeschlichen. Die Sehnsucht nach dem Gefühl von Freiheit macht sich wieder in einem breit.
Klar fordert jede Tour einiges von einem ab. Man kommt zwischendurch körperlich an seine Grenzen, gerade wenn man sich seine Ziele setzt und diese über Biegen und Brechen erreichen mag. Wobei die körperliche Grenze kalkulierbar ist, da man sich sein Tempo an die Umstände anpassen kann.
Viel schlimmer sind die mentalen Tiefs. Ein mentales Hoch bringt dich in Fahrt, treibt dich an und fördert noch deine Energie. Aber wehe, es kommt das mentale Loch. Jeder Tritt in die Pedale scheint einem sinnlos, man stellt jeden Tag in Frage, egal wie schön er vorher war.
In vielen Berichten kann man von den einzelnen Fahrern, von den mentalen Löchern lesen. Oft werden sie als Biker-Depression beschrieben, die gerade bei Einzelfahrern auftreten. Ich war es bisher gewohnt, dass ich diesen Tag meistens am dritten Tourentag bekam. An dem Tag, wo es mal im Körper zwickt, oder die Muskeln sich noch nicht an die Tourenbedingungen gewöhnt haben.
Dieses Mal war es anders. Mein mentales Tief bekam ich erst am letzten Tag. Der Tag, der eigentlich die größte Euphorie mit sich bringen sollte, da man seinem Ziel immer greifbarer und näher kommt.
Trotzdem heißt es gerade dann die Zähne zusammenzubeißen und sich “kleine“ Ziele setzen. Der nächste Baum, die nächste Kreuzung, der nächste Ort, oder wie auch immer. Kleine Ziele, kleine Etappen, Schritt für Schritt… Und man kommt doch an sein Ziel.
Und mit der Ankunft am Ziel ist jeder Schmerz, jede Qual, jedes Tief überwunden und vergessen.
So blicke ich auch dieses Mal auf eine schöne Tour zurück. Das Wetter spielte im Großen und Ganzen mit und landschaftlich habe ich die schönsten Höhen und Tiefen des östlichen Teils von Deutschland kennengelernt. Neu war diesmal nicht nur der Sponsorenring, sondern auch, dass ich bei der Routenplanung keine Rücksicht auf Höhenmeter nahm. Höhenmeter, die ich zwischendurch laut verfluchte, die mich selbst an den Abfahrten fluchen ließen, weil ich wusste, dass es kurz darauf wieder hoch gehen würde.
Überrascht war ich über den östlichen Teil Deutschlands. Ich habe in den letzten Jahren viele Teile Deutschlands gesehen, jedoch waren die östlichen Teile nie dabei. Und wenn, dann sah ich diese nur von der Autobahn aus. Dass wir aber ganze Landstriche haben, die immer und immer mehr bedroht sind auszusterben, hätte ich mir nicht erträumen lassen. So hab ich auf dieser Tour wieder meinen persönlichen Horizont erweitern und einen ganz anderen Blick für unser Land bekommen können.
Von der Natur und der Landschaft kann man nur träumen. Auch hier konnte ich ganz neue Bilder von Deutschland gewinnen. Ob es die dichten Wälder, die atemberaubenden Ausblicke von den Anhöhen aus waren, oder die alten Bergbaugebiete der ehemaligen DDR. Die unzähligen Ortschaften durch die ich fahren musste mit dem typisch ostdeutschen Baustil, gebaut mit den Materialien, die man gerade ergattern konnte, oder dem urbayrischen, mit großen Balkonen und viel verbautem Holz.
Mit ausschlaggebend, dass ich diese Tour in meiner Zeit absolvieren konnte, war natürlich der wichtigste Faktor, das Fahrrad! Ohne diese “Rennmaschine“ hätte ich es kaum in acht Tagen schaffen können. Nach dieser Tour war es gar keine Frage, ob ich das zunächst zur Verfügung gestellte Rad behalten würde. Nicht umsonst ist Focus mit seinen Rennrädern und seinen Cyclocrossern führend im weltweiten Radrennsport. Ich war von dem Mountainbike schon im Vorfeld ein überzeugter Focus-Fan. Der Crosser konnte mich aber auch von dieser Sparte überzeugen. Seit der Tour habe ich auch noch unzählige Kilometer auf diesem Bike verbracht. Jetzt steht sogar das erste Rennen und auf längerer Sicht eine weitere Tour an.
Schön war es auch, neben dem Offenbacher Hof einen Einblick in die weiteren Winters Hotels zu bekommen. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass man sich egal ob in Offenbach, Berlin oder München, sich in jedem Haus wohlfühlen wird und für jeden Trip in eine größere Metropole Deutschlands, stets die richtige Adresse ist.
BikeMax mag ich auch an dieser Stelle nicht außer Acht lassen und mich nochmals für die Ausrüstung und den super Service bedanken. Noch heute kann ich mit jeder Frage und jedem Problemchen rund ums Rad in die Filiale in Frankfurt kommen. Hier weiß ich, dass das Bike in guten Händen ist, ob für eine Wartung oder eine größere Reparatur.
Leider blieb mir in den letzten Wochen immer wenig Zeit an diesem bericht zu schreiben. Der Eine oder Andere wartet ja schließlich schon einen Moment auf das Ergebnis. Jedoch war es in den Momenten wo ich die Zeit finden konnte immer wieder schön, die Erinnerungen mit den einzelnen Details ins Leben zu rufen. So hoffe ich umso mehr, dass sich die mühevolle Arbeit gelohnt hat und der Leser gefallen an diesem Bericht findet. Vielleicht konnte man sich ein Stück in die Tour hineinversetzen.
Mit dem erreichen des Ziels war natürlich klar, dass eine neue Tour an den Start gehen muss. Wann und wohin und mit welchem Ziel, mag ich an dieser Stelle noch nicht verraten. Die Informationen, “ca. 600km mit 11.000(!) Höhenmeter“, sollen für heute genügen.
Tag km Zeit Durchschn.-km/h Höhenmeter
1. 220,10 3:36:00 21,50 4.834,00
2. 227,20 4:36:00 21,70 4.317,00
3. 156,90 5:36:00 19,20 3.892,00
4. 192,60 6:36:00 19,80 4.264,00
5. 201,80 7:36:00 18,20 4.013,00
6. 278,70 8:36:00 20,80 4.339,00
7. 226,40 9:36:00 19,70 3.648,00
8. 180,10 10:36:00 23,20 3.202,00
1.683,80 8:48:00 32.509,00 Laut Runtastic
Das Fahrrad
Das Mares CX von Focus bietet die ideale Balance aus Gewicht, Steifigkeit und Fahrqualität für die anspruchsvolle Disziplin Cyclocross. Das Mares CX mit Carbonrahmen reagiert sofort auf seinen Fahrer. Wendigkeit, Leistungsstärke und Bodenfreiheit werden durch intelligent konzipierte Geometrie erreicht. Das Mares CX ist ein Siegerbike auf internationalen Weltcup-Strecken. Sichert dir deinen Platz auf dem Treppchen
MARES CX 2.0
SPEZIFIKATION
Rahmen Mares Cyclocross Carbon
Gabel FOCUS Mares Cyclocross Carbon
Schaltwerk Shimano Ultegra DI2
Schalt-/Bremshebel Shimano Ultegra Di2
Tretlager Shimano FC-CX70
Übersetzung front: 46/36 rear: 12-27
Lenker 3T Ergonova Pro
Vorbau 3T ARX Pro
Sattel Prologo Nago Evo
Sattelstütze 3T Dorico Pro
Laufräder Fulcrum WH-CEX 6.5 CX
Bereifung Continental Cyclocross Race, 35-622 foldable
Die Hotels im Detail
WINTERS HOTEL OFFENBACHER HOF
Im Herzen von Offenbach, zwischen herrschaftlichen Stadtvillen, in unmittelbarer Laufnähe zum Offenbacher Schloss, der Messe Offenbach, dem Ledermuseum, dem Büsing Palais und allen großen Firmen gelegen, liegt das Winters Hotel Offenbacher Hof. Ohne großen Zeitverlust erreichen Sie die Messegelände von Offenbach und Frankfurt, den Flughafen Frankfurt (FRA) und die Autobahnen A3, A5 und A661. Am Abend lädt Sie das Winters Hotel Offenbacher Hof aufgrund seiner modern-gemütlichen Zimmer, seines urigen Alt-Berliner-Biersalons und seines heimeligen Fitness- und Saunabereichs zum Entspannen und Wohlfühlen ein.
• 76 Gästezimmer (Kategorie: 4 Sterne)
• 38 Einzelzimmer
• 20 Doppelzimmer (Twin)
• 18 Juniorsuiten: davon 16 Dreibettzimmer und 2 Vierbettzimmer
• Flatscreen-TV, Safe
• schallisolierte Fenster
• Kleiderschrank
• Frühstücksrestaurant mit kostenfreier Tageszeitung
• Innenhof und Dachterrasse
• Kostenloses W-LAN im gesamten Hotel und Business-Terminal in der Hotellobby
• Hotelparkplätze
• Busparkplatz am Hotel
• 3 Tagungsräume für bis zu 80 Teilnehmer mit modernster Tagungstechnik und persönlichem Service; 36 m² pro Raum
• Hotelbar mit Snackkarte
• S-Bahnstation „Ledermuseum“ ist 700 m vom Hotel entfernt
WINTERS HOTEL OFFENBACH • EUROTEL BOARDINGHOUSE
Der neue Kaiserlei Kreisel ist das pulsierende Drehkreuz von Frankfurt und Offenbach; dieser verbindet in nur wenigen Minuten das Winters Hotel Offenbach • Eurotel Boardinghouse mit dem Rhein-Main-Flughafen, den ICE-Bahnhöfen Frankfurt und Offenbach sowie den Autobahnen A3, A5 und A661. Hier befinden Sie sich in einem für Langzeitaufenthalte konzipierten Hotel.
Nicht nur, dass alle Zimmer und Appartements eine Größe von 27qm bis 37 qm haben, verfügen sie ebenso über den Komfort einer kleinen Wohnung. Die absolut ruhige Lage in einer grünen Oase im Zentrum der Stadt ermöglicht Ihnen einen erholsamen Aufenthalt.
• 69 Gästezimmer (Kategorie: 3 Sterne)
• 44 Einzelappartements
• 25 Doppelappartements (Twin)
• Zimmer mit Kabel-TV, Internetzugang (DSL) und Radiowecker
• schallisolierte Fenster
• Kleiderschrank
• Bügeleinrichtung (Bügelbrett & Bügeleisen)
• Frühstücksrestaurant mit kostenfreier Tageszeitung
• Begrünter Hotelinnenhof
• Kostenloses W-LAN im gesamten Hotelgebäude verfügbar
• Tiefgarage und Parkplätze am Hotel, Busparkplätze in der Nähe
• Rezeptions-, Wäsche- oder Einkaufsservice
• Spezielle Langzeitaufenthaltspreise
• S-Bahnstation „Offenbach Ost“ ist 400 m vom Hotel entfernt
WINTERS HOTEL BERLIN MITTE • THE WALL CHECKPOINT CHARLIE
Im Frühjahr 2013 eröffnete nur wenige Meter vom Checkpoint Charlie in traditionsreicher Lage das neue Winters Hotel Berlin Mitte · The Wall at Checkpoint Charlie.
In dem zum Teil denkmalgeschützten Gebäude erwarten den Gast 145 modern eingerichtete und großzügige Zimmer in der 4-Sterne Kategorie. Weiter stehen 25 voll ausgestatte Apartments für den längeren Berlinaufenthalt zur Verfügung.
- 145 Zimmer und 25 Apartements (Kategorie: 4 Sterne)
- 145 Doppelzimmer (auch zur Einzelnutzung)
- Suiten und Juniorsuiten
- Familienzimmer
- Sector Bar & Bistro >> Website
- Kostenloses W-LAN im ganzen Hotel
- 1 Tagungsraum für bis zu 25 Teilnehmern mit modernster Tagungstechnik und persönlichem Service
- Business-Terminal in der Hotellobby
- Parkplätze im Innenhof
- Longstay Apartments mit Kitchenette
- Flatscreen TV
- Minibar
- schallisolierte Fenster
- Kleiderschrank
- individuell regulierbare Klimaanlage
- Perfekte Lage in der Mitte Berlins:
Checkpoint Charlie 0 m
U-Bahnhof Kochstraße 0.1 km
Potsdamer Platz 1.0 km
Brandenburger Tor 1.5 km
Reichstag 2.0 km
WINTERS HOTEL BERLIN MITTE • AM GENDARMENMARKT
Nirgendwo sonst ist der Begriff der „Mitte“ vielseitiger als in Berlin. Rund um das Winters Hotel Berlin Mitte • Am Gendarmenmarkt bilden Historie und Zukunft einen internationalen Alltag. Hier treffen wilhelminische Prachtbauten und Boulevards auf Glaubens- und Nationaldenkmäler, Machtpaläste, Kulturtempel und visionäre architektonische Großprojekte.
• 134 Gästezimmer (Kategorie: 4 Sterne)
• 3 Einzelzimmer
• 106 Doppelzimmer
• 18 Superior Doppelzimmer
• 4 Dreibettzimmer
• 3 Junior-Suites
• Alle Zimmer verfügen über eine individuell regulierbare Klimaanlage
• Zimmer mit kostenlosem High-Speed Internetzugang (DSL)
• Flatscreen-TV, Safe
• schallisolierte Fenster
• Kleiderschrank
• individuell regulierbare Klimaanlage
• Frühstücksrestaurant und Hotelbar
• Innenhofterrasse
• Kostenloses W-LAN und Business-Terminal in der Hotellobby
• Parkplätze rund um das Hotel; hoteleigene Tiefgarage
• Busparkplätze am Hotel
• 1 Tagungsraum für bis zu 20 Teilnehmer
• U-Bahnhofsation “Stadtmitte” 200 m vom Hotel entfernt
WINTERS HOTEL BERLIN MITTE • AM CHECKPOINT CHARLIE
Berlins neues und altes Zentrum mischt Historie und Zukunft: Am Checkpoint Charlie wurde jahrzehntelang Geschichte geschrieben. Der im direkten Umfeld des Hotels gelegene Potsdamer Platz mit seinen Politik-, Medien,- Kultur- und Lifestyle-„Palästen“ ist das Symbol für Berlins Zukunft und die Neue Mitte.
• 112 Gästezimmer (Kategorie: 4 Sterne)
• Zimmer mit kostenlosem High-Speed
• Internetzugang (DSL)
• Flatscreen-TV, Safe
• schallisolierte Fenster
• Kleiderschrank
• Frühstücksrestaurant und Hotelbar
• Innenhofterrasse
• Kostenloses W-LAN und Business-Terminal in der Hotellobby
• Parkplätze rund um das Hotel; Hotelparkplätze
• Busparkplätze am Hotel
• 2 Tagungsräume für bis zu 25 Teilnehmer pro Raum mit modernster Tagungstechnik und persönlichem Service, Innenhofterrasse für Tagungspausen und Gruppenarbeit
• U-Bahnhof „Kochstraße“ 200m vom Hotel entfernt
WINTERS HOTEL BERLIN • IM SPIEGELTURM
Hinter einer futuristisch gestalteten Glassfassade öffnen sich die Türen zu einem Ort der gelebten Gastfreundschaft. Alle Zimmer sind großzügig und komfortabel eingerichtet und haben einen fantastischen Blick über die Dächer Berlins. Unser Hotel befindet sich unweit des Messegeländes, des internationalen Congress Centers (ICC), des Olympiastadions, des Schloss Charlottenburg und des Kurfürstendamms.
Dank der exzellenten Verkehrsanbindung erreichen Sie in wenigen Minuten die Autobahnen in alle Richtungen und können mit dem öffentlichen Nahverkehr alle touristischen Highlights der Stadt und des reizvollen Brandenburger Umlandes entdecken.
• 115 Gästezimmer (Kategorie: 4 Sterne)
• 115 Doppelzimmer (auch in Einzelnutzung)
• Vollklimatisiert
• SAT-TV
• Zimmer mit kostenfreiem High-Speed Internetzugang (W-LAN)
• Frühstück und à la carte Abendessen im Panorama-Restaurant „Sky Tower“ in der 16. Etage LINK
• Kostenloses W-LAN und Business – Terminal in der Hotellobby
• Hotelbar
• schallisolierte Fenster
• Kleiderschrank
• individuell regulierbare Klimaanlage
• Parkplätze rund um das Hotel, Tiefgarage
• Busparkplätze am Hotel
• 4 moderne technisch bestausgestattete Konferenzräume für bis zu 250 Personen, Räume für Feierlichkeiten bis zu 130 Gästen
• S-Bahnstation „Stresow“ direkt gegenüber dem Hotel
WINTERS HOTEL MÜNCHEN • AM HAUPTBAHNHOF
Die bayerische Landeshauptstadt und Hightech-Metropole ist eine florierende europäische Stadt an der schönen Isar und bietet seinen Besuchern eine Vielzahl von interessanten Sehenswürdigkeiten wie die Frauenkirche, die Pinakothek, das Hofbräuhaus, die Allianz-Arena oder den berühmten Viktualienmarkt.
Das Winters Hotel München • Am Hauptbahnhof liegt im Herzen der Stadt und genau am Hauptbahnhof. Nur wenige Meter von der Altstadt und dem Marienplatz entfernt und auch das weltbekannte Oktoberfest kann bequem zu Fuß erreicht werden.
• 138 Gästezimmer (Kategorie: 3 Sterne)
• 84 Standardzimmer
• 47 Komfortzimmer
• 7 Familienzimmer
• TV Flatscreen
• Laptopsafe in allen Zimmern
• Kleiderschrank
• schallisolierte Fenster
• Frühstücksrestaurant mit
kostenfreier Tageszeitung
• Winters Bistro ,,Geierwally’’
• W-LAN kostenfrei im gesamten Haus
• Internetterminal in der Hotellobby
• Hotelparkplätze (im Parkhaus Marsstraße/Hirtenstraße)
• Direkt gegenüber vom Münchner Hauptbahnhof
• Fußläufig zum Oktoberfest
• U / S-Bahnstation „Hauptbahnhof“