Mammutmarsch Stuttgart
18.10.2025
Endlich stand mal wieder ein Mammutmarsch an!
Es war zwar nicht die erste Extremwanderung in diesem Jahr, aber der erste Mammutmarsch in 2025.
Eigentlich wären wir zu dritt gewesen aber ein Kollege musste aus gesundheitlichen Gründen absagen. Der zweite berufliche Kollege und Freund kam aus Bruchsal und ich machte mich alleine mit der Bahn auf den Weg um ihn in Zuffenhausen zu treffen.
Für 30 Euro war der ICE von Frankfurt nach Stuttgart und zurück die bessere Alternative zum Auto. Nur das frühe aufstehen… aber was soll´s…

Die Anreise war jedoch mit Spannung geladen. Bekomme ich in Mannheim mein Anschlusszug oder nicht?
Die Ankunftszeit schwankte um eine Minute. Sie stand aber die meiste Zeit gleich mit der Abfahrtszeit der nächsten Bahn. Die Zugbegleiterin kündigte auch bereits an, dass der Anschluss nicht zu erreichen wäre…
Da noch einige Wanderer mit in der Bahn waren, wurde die Spannung geteilt.
Und…. wir hatten Glück! Der Anschlusszug stand am gleichen Bahnsteig und ein Bekannter eines Fahrgastes drückte die Tür noch einmal so auf, dass der Zug nicht abfahren konnte. Jetzt hieß es schnell über den Bahnsteig und ab in den Zug… In Stuttgart angekommen, trafen wir uns wieder und machten uns gemeinsam zur S-Bahn auf.
Nun hatten wir den ersten Marsch vor uns. Aufgrund der Umbaumaßnahmen musste man gefühlt um den kompletten Bahnhof laufen um an die S-Bahn zu kommen. Knapp verfehlt fuhr uns die Bahn vor der Nase weg. Es trafen immer mehr Teilnehmer ein. Es wurden Erfahrungen von erlebten Märschen ausgetauscht und die Stimmung war gut. Es machte den Anschein, als würde man sich ewig kennen und alle würden zusammen gehören .
Jürgen wartete bereits in Zuffenhausen, dem Startort…. naja nicht ganz, denn jetzt warteten nochmal gute 1,7 Kilometer bis zum Veranstaltungsgelände.






Wir hatten noch eine Stunde aber mit einem heißen Kaffee und netten Gesprächen verflog die Zeit. Nun öffnete auch unser Zeit-Slot und wir konnten an die Startlinie.


Natürlich trug ich wieder das Shirt von Cap Anamur. Unter den Motto „Laufend Leben Retten“ wollte ich auch hier die Organisation, die mir sehr am Herzen liegt, vertreten und im besten Fall weitere Spenden generieren. Doch leider war es noch viel zu kalt um die Jacke im Rucksack zu verstauen. Wer sich an einer Spende beteiligen möchte, kann es auch gerne heute noch machen: Cap Anamur
Die Stimmung war gut und wurde zusätzlich von einem Animateur angeheizt, gespannt warteten alle das es endlich los geht. Ich hatte mich im Vorfeld nicht wirklich über die Strecke informiert. Das Einzige was im Gedächtnis blieb, waren die angekündigten 500 Höhenmeter. Umso mehr waren wir gespannt was auf uns zukommen würde.
Mit dem Verlassen des Sportgeländes befand man sich bereits am Ortsrand von Zuffenhausen. Nach einer kurzen Ettappe im Wald befand man sich wieder hinter den letzten Häusern an einem Weinberg. Das es dort ordentlich aufwärts gehen könnte war zu befürchten.
Nach dem ersten Anstieg hoch nach Lenzhalde war das Frösteln auch vorbei… Doch es war (noch) keine Herausforderung und der befürchtete steile Anstieg blieb aus!


Der erste Ausblick war ja schon mal vielversprechend…

Der Weg führte weiter durch den Höhenpark Killesberg und in den Leibfriedscher Garten.


Am Stuttgarter Nordbahnhof / Löwentor ging es über eine Seilnetzbrücke. Für Details hier die Verlinkung: Seilnetzbrücke

Durch die Schritte der vielen Wanderer schaukelte sich die Brücke ganz schön auf. Das die Gefahr besteht mitten in Stuttgart Seekrank zu werden, hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Jedenfalls was es für Einzelne so unangenehm, dass sie sich sogar am Geländer hielten und sich mit kleinen Schritten weiterhangelten.
Um über die Heilbronner Straße zu gelangen gab es noch eine weitere Brücke. Wieder ein optisches und statischen Highlight. Da ich diese Ingenieurskunst leider nicht fotografiert habe, habe ich sie für weitere Informationen hier verlinkt: Heilbronner Brücke


Die Strecke führte weiter in den Rosensteinpark. Der erste Drittel der Strecke war geschafft. Jedoch hatten wir noch nicht so viele Höhenmeter hinter uns und wir waren auf die weiteren Kilometer gespannt.
Rund um das Naturkundemuseum sollte nun die erste Versorgungsstation warten. Auf einer Seite des Gebäudes gab es Obst und Süßes, auf der anderen Getränke und HotDogs. Eine willkommene Abwechslung für das, was sonst so die Versorgungspunkte zu bieten haben.








Gut gestärkt setzten wir unseren Weg fort.

Vorbei an der Platanenallee führte uns der Veranstalter in den mittleren und oberen Schlossgarten. Die Abwechslungsreiche Umgebung machte die Strecke kurzweilig.








Überrascht waren wir mit der Streckenführung mitten durch die Stadt. Vorbei am Rathaus gingen wir in die Fußgängerzone und weiter mitten durch Stuttgart.



Die Brauerei Dinkelacker war mit einer der Sponsoren der Veranstaltung. Auf dem Brauereigelände gab es eine flüssige Stärkung. Und was schmeckt da am besten…?



Na klar, das Freibier 😉
Nach wenigen Metern wussten wir, für was die erfrischenden Elektrolyte gut sein sollten…
Es folgten 408 Treppenstufen!
Und wer denkt das das alles war… danach waren rund 1,5 Kilometer mit bis zu 16% Steigung hoch auf den Hasenberg zu erklimmen!






Für die Mühe wurden wir mit einem sensationellen Ausblick über Stuttgart belohnt!
Weiter durch den Kräherswald waren wir wieder mitten in der Natur. Obwohl es die Strecke doch in sich hatte, war sie schön und abwechslungsreich.Sie machte durchweg Spaß weil man immer wieder an Sehenswürdige Werke wie Gebäude, die Brücken oder andere Highlights vorbei kam.


Zwei Drittel waren nun geschafft! Die Tendenz war zwar abwärts, aber doch war es ein ständiges Auf und Ab. So langsam spürte man die Beine und nahm das Wort „Ziel“ mit im Sprachgebrauch auf.

Der fünfundzwanzigste Kilometer war nun auch erreicht. Die Ankündigung vom weiterem Freibier hob die Stimmung gleich mit.
Nun warteten nur noch 5 Kilometer… Bei unserem Tempo sollten wir etwas mehr als eine Stunde benötigen.
Und wer sagt es…, alles hat ein Ende und wir kamen dem Ziel immer näher…

In einem Punkt waren Jürgen und ich uns sofort einig: Wir waren froh uns nicht für die 60 Kilometer lange Strecke entschieden zu haben.


Und nun…. es war geschafft! Begleitet von lautem Jubel überquerten wir die Ziellinie!


Wir genossen noch eine ganze Weile den Trubel auf dem Eventgelände. Erholten uns mit Freibier, frischen Pommes und Wurst und machten uns weitere 1,7 Kilometer zurück zum Bahnhof.
Jürgen und ich waren uns auch in einem Punkt einig, unser erster Stuttgarter Mammutmarsch wird nicht unser Letzter gewesen sein…