Keine Gnade für die Wade

Am 13.10.2025 war es so weit, meine erste Extrem-Wanderung im Jahr 2025 stand an.

Zum Glück klappte es in diesem Jahr. Seit dem ersten Lauf zum Jubiläum 50 Jahre Gemeinde Gründau in 2022, hatte ich es wegen Terminüberschneidungen nicht mehr geschafft. Aber dafür heute…

Das Wetter sah schon mal besser aus als vorausgesagt. Zum Start ließ sich immer wieder die Sonne blicken und es war nicht so kalt wie erwartet. Auch im ganzen Verlauf des Tages waren die Temperaturen angenehm. Nicht zu warm und nicht zu kalt…. optimal für die anstehenden 42 Kilometer..

Mein heutiger Laufpartner Karsten machte einen angeschlagenen Eindruck. Es war zwar auch sein erster Lauf in diesem Jahr, er war aber optimistisch, dass wir beide ins Ziel kommen werden.

Rund zwei Stunden nach dem Start fing ein leichter Nieselregen an, welcher aber nach einer kurzen Zeit in ein Regenschauer überging. Nun musste doch die Regenjacke raus und wir packten uns gegen die Nässe von oben ein. Durch die warme Temperaturen war es trotz allem angenehm und wir liefen unseren guten Schnitt weiter.

Nach 15 Kilometer kam die erste Verpflegungsstation. Karsten kämpfte mit Schmerzen und blieb wie 2 Kilometer zuvor angekündigt bei seiner Aussage und stieg aus. Zum Glück war meine Frau noch zuhause und holte ihn an der Verpflegungsstation ab.

Nach kurzer Rast setzte ich den Weg fort. Die Sonne kam wieder zum Vorschein und für den Rest des Tages konnte man die Regenjacke im Rucksack lassen. Selbst die dünne Jacke wurde nicht mehr benötigt, im T-Shirt war es angenehm und völlig ausreichend.

Es ging auf und ab durch den Spessart. Mal Trails, mal Waldwege, kurze Wiesenabschnitte und wieder durch den Wald. Die Strecke war abwechslungsreich und dadurch kurzweilig. Selbst die knackigen Anstiege trübten nicht die Stimmung. Eher die Entfernungen, die man vom Fahrradfahren her kannte und sie zu Fuß nicht genau einschätzen konnte… oder wollte.

Der nächste Versorgungspunkt nach insgesamt 25km war erreicht. Ich beschränkte mich auf ein paar schnelle kleine Snacks, ein alkoholfreies Bier und schon sollte es weiter gehen.

Es ist kaum zu glauben wie weit sich so eine Gruppe auseinander läuft. Man sah nur noch vereinzelt Teilnehmer auf der Strecke. Dafür aber an den Versorgungspunkten immer wieder die gleichen Gesichter, so kam man schnell ins Gespräch und konnte in den Pausen mit netten Smalltalk gut verweilen.

Klar machten sich die steilen Anstiege bemerkbar. Die Füße schmerzten und die Beine fühlten sich auch nicht mehr so frisch an.

Der letzte Versorgungspunkt am Halbmond in Gelnhausen war erreicht. Ich versorgte mich mit Obst, etwas Süßem und dem Klassiker, Spreewald-Gurken und gönnte mir eine weitere kurze Pause.

Nun folgte der letzte Abschnitt. Zunächst ging es oberhalb von Gelnhausen zum Blockhaus. Von dort weiter zum ehemaligen Waldschwimmbad. Dies Strecke kannte ich weil ich sie schon des Öfteren mit dem MTB gefahren war. Aber heute schätzte ich die Strecke komplett falsch ein…

Die Strecke mit ihren Steigungen hatte ich so nicht mehr in Erinnerung oder nahm sie auf 2 Rädern ganz anders wahr. Da ich die Strecke mit meiner Uhr aufzeichnete, wusste ich was noch kommt und konnte mich doch irgendwie darauf einstellen.

Der letzte Kilometer wurde erreicht, aber dazu noch 100 Stufen abwärts. Diese gingen viel besser als erwartet und ich kam noch schneller im Ziel an als ich selbst erwartet hatte.

Nach 9Std und 15 Minuten errichte ich das Ziel! 42 Kilometer waren geschafft… Erschöpft aber Glücklich über die erreichte Leistung gab es erst mal eine Stärkung.

Der nächste Lauf ist auch bereits gebucht. Der Mammutmarsch in Stuttgart mit 30 km und ca. 500 Höhenmeter.

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