Ruppertsburg – Fritzlar… und mit der Bahn zurück
Einer der ersten sonnigen Tage in diesem Jahr und ich hatte frei. Das musste einfach ausgenutzt werden!
Also plante ich schnell eine Tour und machte ich mich auf den Weg in das beschauliche Fritzlar. Knapp 100 km wollte ich heute zwischen 5 und 6 Std. schaffen.
Die erste Sehenswürdigkeit war das Laubacher Schloss. Auch wenn es vor meiner Haustür liegt, ist es immer wieder schön an dem historischen Bauwerk vorbei zu kommen.
Etwas früher als man es kennt, der Raps steht in voller Blüte.
Die Grobe Richtung war zunächst Alsfeld. Mit dem Rennrad war damals die Strecke sehr hügelig. Später im Schwalmtal wurde es angenehm flach. Ich war gespannt was mich heute erwartet. Das Höhenprofil hatte zumindest einige Zacken…
Leider übersah ich den Hinweis, dass die Brücke nach Rülfenrod gesperrt war und folgte nicht der Umleitung. An der Baustelle angekommen, stellte ich fest, dass es keine Möglichkeit gab die Seite der Bach zu wechseln.
Ich folgte zunächst einen Waldweg der parallel zum Bach verlief. Dieser endete jedoch im Nirgendwo und der Weg war einfach zu Ende. Meine Gedanke war, dass vielleicht ein Baum über die Bach gefallen und mir eine Überquerung ermöglichen könnte. So fuhr ich über eine Wiese am Ufer entlang und suchte nach einer passenden Möglichkeit auf die andere Seite zu kommen.
Die Möglichkeit kam! Auch wenn es gar nicht so einfach war mit Fahrrad über das Treibgut zu steigen… Leider kostete die Aktion wertvolle Zeit. Aber, ich habe es geschafft und war trockenen Fußes in Rülfenrod angekommen.
Von dort aus erwarteten mich einige Höhenmeter. Zunächst musste aber das nächste Hindernis überwunden werden. Es war aber nicht wirklich ein Hindernis. Einmal klingeln und schon ging die Schranke auf. Mir war es nicht neu, diese Art von Bahnübergängen sind nicht unüblich in Deutschland und ich bin bereits öfter an diesen vorbei gekommen.
Nachfolgend die „Alte Schule“ von Rommershausen aus dem Jahr 1864. Die Schule wurde im Jahr 2011 komplett saniert und kann sich heute wieder sehen lassen.
Die Renaturierung des Schwalmtals …
Die evangelische Kirche von Waltersbrück. Das erste Mal erwähnt wurde die Kirche in 1425. Im Dreißigjährigen Krieg zerstört, wurde sie in dieser Form in den Jahren 1735/1736 wieder neu errichtet.
Die Saalkirche in Trockenfurth wurde 1555 erbaut und 1677 erneuert. Für mich sind Kirchen immer wieder bauliche Wunderwerke. Dabei sind es nicht nur die statischen Herausforderungen. Keine Kirche ist gleich und jede ein Kunstwerk für sich. Und dazu kommt nicht das innere der Kirche, welches sich nie gleicht aber trotzdem auf die gleiche Geschichte aufgebaut ist.
Ich hatte jetzt rund 85 km in den Beinen. Trotzdem fühlte ich mich auch nach den ganzen Auf und Ab noch gut.
Fritzlar kam in greifbarer Nähe.
Ich musste nur noch am Heeresflugplatz Fritzlar vorbei und mich hoch in die Altstadt kämpfen. Aber wie man an den folgenden Bildern unschwer erkennt, hat sich die Mühe gelohnt.
Da ich mit der Bahn zurückfahren wollte aber in Fritzlar der Bahnhof nach der Modernisierung noch nicht fertig ist, musste ich noch die Strecke zum nächstmöglichen Bahnhof zurücklegen. So kamen mit dem Weg nach Wabern nochmal knapp 8 km zu der eigentlichen Strecke dazu. Nun konnte ich zumindest die Aufzeichnung der Strecke beenden.
Wenn die Brücke nicht gesperrt und ich die Kletteraktion über das Treibgut nicht gehabt hätte, wäre ich die Strecke bis nach Fritzlar tatsächlich unter 5 Stunden gefahren. Aber so war es noch Mal ein Abenteuer für sich…
Mit der Bahn kam ich bis Hungen. Nun lagen nochmals rund 10 km vor mir. Aber die sollten dann ja auch nicht mehr ins Gewicht fallen…