Stoneman Taurista

Es wurde mal wieder Zeit einen Stoneman zu fahren…

Also wählt man doch einen, den man bisher nicht gefahren ist. Beim Stöbern fiel die Entscheidung schnell auf dem österreichischen Stoneman Taurista im Salzburger Land.

Leider spielte dieses Jahr das Corona-Virus eine Rolle und ich musste bis kurz vor dem Reisetermin bangen, ob ich überhaupt nach Österreich einreisen durfte. Drei Tage vorher öffneten die Grenzen und meiner nächsten Herausforderung stand nichts mehr im Wege. Außer…. der Wetterbericht!

Mit dem Aparthotel Jägerheim in Flachau hatte ich eine gute Wahl getroffen. Das Hotel ist ein kleiner Familienbetrieb. dementsprechend wurde ich herzlichst aufgenommen und betreut. Gerne empfehle ich die Unterkunft jedem weiter!

Die Anreise verlief relativ unspektakulär. Aufgrund der kurzfristigen Grenzöffnung war kaum verkehr auf den Straßen. Das Einzige was störte war der mit schwarzen Wolken verhangene Himmel von wo es immer wieder mit dicken Tropfen regnete.

Aber nicht nur dieser Stoneman war für mich neu, ich hatte auch seit kurzem ein neues Bike.

Ein langer Traum ist in Erfüllung gegangen und ich habe vom Fahrrad-Desch-Laubach das gute Stück geliefert bekommen.

Nachdem ich abends das Startpaket erhalten un deine angenehme Nacht hatte, frühstückte ich morgens um 5. Es ging mir um Gold! Ich wollte die Strecke mit über 123km und 4500 Höhenmeter an nur einem Tag schaffen. Das es kein Zuckerschlecken werden würde, war mir durchaus bewusst.

Es gibt immer etwas was man zuhause vergißt. In diesem Fall waren es die doch so wertvollen Überschuhe. Aber Not macht erfinderisch. deshalb war schnell eine Notlösung gefunden.

Ich konnte die ersten Kilometer und die ersten Höhenmeter mit trockenen Füßen hinter mir lassen. Nur irgendwann verutschen die Müllbeutel und die Löcher von den Schuhplatten werden auch mit jedem ausklicken mehr. Der Himmel lockerte auch ein wenig auf.

Der erste Gipfel auf 1800 Metern Höhe war erreicht.

Nur der schöne Panaroama-Blick war mir nicht gegönnt. Eine Dicke Nebelsuppe gönnte mir keine zwanzig Meter.

Leider verzichtete ich ein wenig zu früh auf meine Notlösung. Dieser Pfütze konnte ich leider nicht ausweichen und war dazu noch tiefer als erhofft… Beide schuhe waren nass.

Mit nassen Schuhen ging es letztendlich in eine lange Schiebepassage. Zumindest wurde es im Laufe des Morgens wärmer.

Die nächste Kontrollstelle war erreicht und ich konnte meine Karte das nächste Mal lochen.

Beim dem Wetter blieb es natürlich nicht aus das man ein paar Sommersprossen mehr bekommt. Aber auch der nächste Gipfel war erreicht. Bei den langen Steigungen konnte man zumindest nicht auskühlen.

Es lockerte langsam auf…

… und ich erreichte den nächsten Checkpoint.

Die Beinlinge hielten die Nässe gut ab, aber die Schuhe waren einfach durch. Nasse Füße kosten einfach Körner und ich nahm eine heiße und kräftige Rindfleischsuppe zur Mittagspause.

Gestärkt war das nächste Ziel auch gut zu erreichen. Aber das härteste Stück sollte noch auf mich warten.

Kilometer für Kilometer ging es immer höher. Zum Ende hin wurde es so steil, dass ich um die Beine zu entlasten einfach hin und wieder ein paar Meter schieben musste. Der Kilometerlange Anstieg ließ die Zeit davon Rennen. An der Berghütte (Oberhütte 1869 m.ü.N.) angekommen, war ich mir gar nicht so sicher, ob ich den restlichen Teil noch fahren sollte. Schließlich war es es auch bereits 17:00 Uhr vorbei.

Die Schuhe waren halbwegs trocken… dann wurde es wieder nass. Aber zum Glück nur von unten.

Die zahlreichen Schneefelder machten die Schiebe- und Tragepassage nicht leichter.

Im Gegenteil, sie raubten enorm viel Kraft. Auf rund 2000 Meter war es ohnehin frischer, aber die Temperatur fiel weiter.

Und es tat sich ein weiterer Gipfel auf. Ich überlegte zur Berghütte zurück zu gehen. Für was soll man sich so quälen und mit den letzten Kräften sich über den Berg quälen. Ans Fahren war nicht zu denken. Ich stapfte immer weiter durch den tiefer werden Schnee. Die Füße waren durchgefroren, meine Motivation im Keller… naja, fast im Keller. Ich sagte mir das ich nie rückwärts gegangen bin, und heute wird nicht damit angefangen!

So erreichte ich mein nächstes Ziel, den Johannesfall!

Es ging Kilometer für Kilometer wieder hinunter, um dann wieder hoch auf den Sattelbauer zu kurbeln. Die letzte Auffahrt zum letzten Checkpoint, dann musste ich nur noc bis nach Flachau rollen. Aber diese Steigung hatte es nochmal in sich. Teils musste ich nochmal schieben damit die Beine einfach nochmal entlastet werden. Aber das Schieben macht es bekanntlich ja nicht besser.

Aber ich hatte meinen letzten so begehrten Stempel. Meine Karte war durchgehend gelocht und ich hatte jeden Checkpoint erreicht.

Mit einbruch der Dunkeheit errichte ich Flachau…

Ich hatte es geschafft! Ich hatte den Stoneman Taurista in Gold gerockt!

Platt und überglücklich erreichte ich das Hotel wo ich bereits erwartet wurde.

Mit einer Flasche Bier und einem selbstgebrannten Marillenschnaps wurde ich begrüßt und bekam meine behrte Trophäe überreicht.

Am nächsten Tag ging es auch schon wieder nach hause.

Ein weiterer Stein war geholt…

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