Kaffeefahrt Hamburg

01.07.2017

Am Rennwochenende der Cyclassics 2015 in Hamburg, machten mein Kollege und ich einen Spaziergang durch die Speicherstadt. Als wir an der Kaffeerösterei vorbei gekommen waren, kamen wir  bereits die glorreiche Idee eine Kaffeefahrt zu veranstalten. Jedoch nicht eine Kaffeefahrt die man von älteren Damen und Herren im gehobenen Alter kennt, sondern eher eine Botenfahrt von einem Päckchen Kaffee aus der Rösterei zurück in meinen Heimatort. Die Herausforderung hierbei sollte sein, die Distanz von rund 450km innerhalb von 24 Std mit dem Rennrad zurückzulegen.

Da die Idee abends in gemütlicher Runde noch einmal aufkam, brannte sich die Tour ein.

Obwohl ich bereits eine Strecke mit etwa 300km (“Hessen an einem Tag“) an einem Tag schaffte, zweifelte ich doch ein wenig an diesem Unterfangen.

Während einer Geburtstagsfeier unterhielt ich mich mit dem Jochen W. Die Faselei wurde ernst und es entstand letztendlich die Wette.

Verschiedene Faktoren sollten bei der Wette natürlich berücksichtigt werden. Da das Ganze weit über den Tag hinausgehen sollte, wollte ich die längsten Tage vom Jahr nutzen. Die Wetterbedingungen sollten in der Planung natürlich auch berücksichtigt werden.

Eher spontan wurde der 01.07.2017 kurzfristig festgelegt. Trotz einer verregneten Woche mit teils starken Unwettern im Norden Deutschlands, versprach die Wettervorhersage zum Wochenende eine deutliche Besserung. Das Einzige was sich zwischenzeitlich geändert hatte war die Richtung.  Die Herausforderung musste ich aus verschiedenen Gründen in umgekehrter Richtung angehen. Das hieß, nicht von Hamburg in Richtung Süden, sondern umgedreht von mir in nördlicher Richtung nach Hamburg musste gefahren werden.

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Mit der Morgendämmerung verabschiedete ich mich gegen 4:30 Uhr und machte mich mit dem nötigsten Gepäck (3,2kg Wechselkleidung, Technik, Werkzeug) auf dem Weg. Der Himmel war zwar bewölkt, aber es sah nicht so aus als wenn es in den nächsten Stunden in strömen regnen würde.

Die ersten Kilometer liefen sehr gut. Ich fühlte mich zwar noch müde, aber um diese Uhrzeit darf man das ja auch noch sein. Da der Tag immer heller wurde, konnte ich mir die Akkus der Beleuchtung sparen.

Bereits 15 Minuten früher als erwartet konnte ich Alsfeld erreichen. Da es plötzlich regnete, musste ich in einer Tankstelle Schutz suchen.  Es regnete so heftig, dass ich vorerst nicht an eine Weiterfahrt denken musste. Nach zwei Kaffee und einer gefühlten Ewigkeit, konnte ich meine Tour endlich fortsetzen. Diese Unterbrechungen fördern natürlich nicht gerade die Mentale Stärke.

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Nachdem der Himmel aufklarte setzte ich meine Tour fort. Das aufgeschleuderte Wasser durchnässte nach kurzer Zeit meine Schuhe. Nur auf was sollte ich warten? Sollte weiterhin kostbare Zeit verstreichen? Immerhin hatte ich noch rund 400km vor mir!

Ich fand mich einfach mit der Situation ab und konnte dadurch gut mit den nächsten vereinzelten Schauern leben. Die Schuhe waren eh nass. Meine Jacke hielt den Regen ab und die kühlen Temperaturen mit etwa 13-15°C wurden auch vom Oberkörper fern gehalten.

Die Tour hatte ich eigentlich in Etappen eingeteilt. Die Erste hätte in Fritzlar geendet. Dort wollte ich mir Zeit zum Frühstücken nehmen. Durch den Verzug in Alsfeld, beschränkte ich mich jedoch auf zwei frische Nussecken vom Markt und setzte meine Tour ohne große Unterbrechung fort.

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Von der flachen Schwalm verwöhnt, musste ich mich jetzt mit etwas hügeligerem Gelände zufrieden geben. Da jedoch nach jeder Steigung auch eine Abfahrt folgt, gab es sich unterm Strich zeitlich nicht viel.

Vielleicht hätte ich über die kleine Ortschaften den Einen oder Anderen Kilometer sparen können. Aber die Bundesstraße war relativ eben gebaut und es  gab zumindest zeitlich keine gravierenden Unterschiede.

Der einzige Nachteil dabei ist, dass sich durch die mangelnde Abwechslung jedoch schnell  die Langeweile breit macht. Um dem entgegen zu wirken,  setzte ich mir immer wieder kleine Punkte als Ziel und konnte diese als Motivation nutzen.

Von Beverungen nach Höxter wurde die Bundesstraße [64] zur Autostraße. Für mich verboten, musste ich zunächst auf einen Radweg ausweichen.

Dieser führte mich an der Weser entlang. Für das Auge war es natürlich eine schöne Abwechslung und der Trott auf den öden Bundesstraßen hatte zunächst ein Ende.

In Höxter meldete mein IPhone Strommangel an. Ich hätte in diesem Fall zwar eine PowerBank als Energiegeber nutzen können, aber mein Körper meldete sich ebenfalls und wollte die Akkus aufgefüllt haben.

In einem Restaurant hatte ich die Möglichkeit zu den nötigen Kalorien auch den Akku aufzuladen. Während der Pause setzte wieder Starkregen, hörte aber glücklicherweise pünktlich zum Ende der Rast wieder auf.

Auf der Bundesstraße [64] folgte ich meiner geplanten Route über Holzminden. Vor Negenborn wurde die Bundesstraße wieder zur Autostraße. So musste ich wieder auf den komplizierteren Radweg ausweichen.

Nicht ganz auf einer Anhöhe angekommen, endete der Radweg urplötzlich vor einem bewaldeten Stück. Ich musste nicht lange überlegen, ein Zurück kam nicht in Frage. Also schob ich mein Rad über einen Grünstreifen, wechselte die Straßenseite und setzte meinen Weg fort.

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Als ich den höchsten Punkt überwunden hatte, freute ich mich auf eine längere Abfahrt nach Negenborn. Doch mein Rad fühlte sich immer schwammiger an. Ich brauchte nicht lange überlegen… mein Hinterrad war bereits fast platt.

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Und wie das mit dem Timing immer so ist, fing es in dem Moment auch wieder an zu regnen. Begossen wie ein Pudel stand ich nun an einem Feldweg und wechselte den Schlauch. Da ich anstatt einer Luftpumpe eine 200mg C0²-Kartusche dabei hatte, war der Reifen innerhalb von Sekunden gefüllt und ich hatte das Luftpumpen gespart. Trotz allem war  wieder wertvolle Zeit verronnen.

Nachdem das Rad wieder eingebaut war, erreichte ich ziemlich schnell Negenbor. Nach Negenborn fuhr ich weiter  über Amelungsborn und Eschershausen.

Wie in der Vorplanung bereits festgestellt, folgte nun der  längste Anstieg mit den meisten Höhenmetern. Bei strömenden Regen kurbelte ich mich höher und höher den Berg hinauf. Meine Jacke hielt den Regen sehr gut  ab und ich war am Oberkörper warm. So war das ganze erträglich.

Wenn man sich einfach mit der Situation abfindet, fällt es meiner Meinung nach sowieso viel leichter. Das einzige was mich wirklich immer wieder nervte, war die Langeweile auf den Bundesstraßen.

img_5255Manche Autofahrer rasten trotz der Wetterlage den Berg hinauf, als gäbe es kein Morgen mehr. Es kam mir aber tatsächlich keiner zu nah und jeder hielt bisher immer genügend Abstand. Das kennt man als Rennradfahrer auch anders.

Dichter Nebel machte sich breit. So dicht, dass man nicht mal mehr sehen konnte ob das Ende des Anstiegs in greifbare Nähe war.

Mit dem starkem Regen kostete der Anstieg einige Körner. Dennoch war ich optimistisch, dass ich mein Ziel in der vorgegebenen Zeit erreichen würde.

img_5256Oben angekommen, lag ein breites Tal vor mir. Die Wolken waren wie abgeschnitten und die Sonne strahlte in das Tal. Die Wiesen und Felder erschienen in einem satten Grün. Wesentlich zufriedener raste ich in die Abfahrt.  Weiter sollte es über die Duinger Seenplatte gehen, also folgte wieder ein Anstieg. Der Himmel klarte langsam auf und mir blieb die Hoffnung, dass der Tag zumindest Wettertechnisch besser ausgeht, als er angefangen hat.

Da die [B3] auch wieder als Autostraße ausgewiesen war, musste ich auf den parallel verlaufenden Radweg ausweichen. Dieser Radweg war sehr gut ausgebaut und ausgeschildert und nahm nicht mehr Zeit in Anspruch, als wenn ich auf der Straße gefahren wäre.

Schnell konnte ich Hannover erreichen. Um mir unnötiges Suchen und damit verbundene Umwege zu sparen, schaltete ich zum ersten Mal mein Fahrrad-Navi von Teasi ein. Das ständige “Stop & Go“ durch die Stadt kostete zwar Kraft und Zeit, aber dank dem Navi konnte ich die Stadt schnell hinter mir lassen.

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Mein Magen meldete sich und verlangte wieder etwas Nachschub. Da ich keine große Pause einlegen wollte, steuerte ich kurzentschlossen eine Tankstelle an. Zwei Kaffee und ein paar Kalorien sollten mir hier erst einmal reichen. Viel wichtiger war es, die Pause zu nutzen um nochmals die Akkus aufzuladen.

Da mit dem Navi das Routing durch die Stadt gut funktionierte, gab ich als nächstes Ziel Hamburg ein. Das Navi berechnete mir eine andere Strecke als ich im Vorfeld geplant hatte. So führte mich der Weg erst einmal in Richtung Celle. Im groben sah die Strecke auf der Karte auch ganz gut aus. Die verbleibenden Kilometer waren mit meiner Vorplanung ebenfalls ähnlich. So entschied ich mich dem Navi zu folgen.

Ich dachte ja nicht, dass ich trotz der Navigation große Umwege in Kauf nehmen sollte. Dies hat sich im Verlauf der Strecke aber leider nicht bestätigt. Auf dem Weg nach Celle rechnete das Navi die Strecke erneut. Am Ende war ich einen Umweg von rund zehn Kilometer nach Soltau gefahren.

Da es mittlerweile keine relevanten Steigungen mehr gab, kam ich gut voran. Die Höhenmeter wurden über lange Strecken mit maximal zwei Prozent überwunden, man konnte so immer ein gutes Tempo halten.

Kurz vor Soltau fuhr ein Auto langsam an mich heran.  Da ich es erst gar nicht bemerkte, war ich fast erschrocken als dieses auch meiner Höhe war. Ein Polizist sprach mich an und wieß auf den parallel verlaufenden Fahrradweg hin. Ich erklärte ihm, dass ich noch eine längere Strecke vor mir habe. Fahrradwege bremsen nun mal aus und sind, in diesem Fall war es auch so, meist nicht im besten Zustand. Der Polizist wünschte mir eine gute Weiterfahrt und verabschiedete mit den Worten: „Es wird nicht gejammert wenn man nachher im Straßengraben liegt…“.

In Soltau angekommen, entschied ich mich nochmals für eine kurze Rast. Noch ein letztes Mal die Energiespeicher füllen um die letzten 70 bis 80 Kilometer abzuspulen! In den Beinen merkte ich zwar deutlich die lange Distanz, fühlte mich aber noch fit genug für die letzten Kilometer.

Voller Euphorie war ich mir sogar sicher, dass ich Hamburg in einer Zeit von unter 20 Stunden erreichen werde! Mein neues persönliches Ziel war somit gesetzt! Was sollte mich denn jetzt auch noch aufhalten???

Nachdem ich Soltau hinter mir gelassen hatte, wählte ich von mir aus den Fahrradweg. Auch wenn der Fahrradweg nicht von bester Qualität war, wollte ich mit Eintritt der Abenddämmerung die Akkus von den Lampen schonen. Mein Navi zeigte eine voraussichtliche Ankunftszeit gegen ein Uhr nachts an. So hatte ich noch etwa drei Std vor mir.

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Etwa fünf Kilometer hinter Soltau kam dann das, womit ich gar nicht gerechnet hatte. Nach insgesamt über 5000 km pannenfreier Fahrt (Continental Grand Prix 4Saison), verlor mein Vorderrad die Luft. Nun würde wohl mein zweiter Ersatzschlauch drauf gehen.

Nun musste ich mich beeilen! Es wurde immer dunkler und ich musste teils schon mit meiner Lampe leuchten um den Schlauch vernünftig in die schmalen treifen zu bekommen.

Einen Reifen Luft hatte ich bereits verbraucht aus der Kartusche schon verbraucht. Der Rest sollte für den Rennradreifen noch auf jeden Fall noch ausreichen…

Es kam jedoch ganz anders als ich mir es hätte je erträumen lassen. So wie die Luft in den Schlauch strömte, zischte sie aus einem Loch wieder raus. Der dritte Platten ohne einem weiteren Meter gefahren zu sein!

Doch was nun? Ich stand mitten in der Heide. Soltau lag etwa 5km hinter mir, der nächste Ort weit über 5 km vor mir!? Wie bereits erwähnt, hatte ich mit diesen Reifen nur gute Erfahrungen. Da geht man nicht unbedingt davon aus, dass gleich zwei Ersatzschläuche nicht ausreichen würden! Flickzeug? Hatte ich aufgrund der zwei Schläuche zuhause gelassen! Einen Knoten in den Schlauch zu machen wäre die absolute Notlösung. Aber bei einem Rennradschlauch? Wie soll man denn den Knoten in den Rennradreifen bekommen? Bei einem MTb als absolute Notlösung sicher machbar. Und wenn, ich hatte sowieso keine Luft mehr in der Kartusche?!

Ich atmete tief durch und überlegte welche Richtung ich einschlagen sollte. Ich entschied mich weiter Richtung Hamburg zu laufen. Ich hatte einfach keine Idee was ich sonst machen könnte.

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Nach etwa einem Kilometer Rad schieben und lautem Fluchen, kam ich an einem einzelnen Haus vorbei. Ich überlegte ob ich einfach Mal klingeln sollte. Aber spät abends? Vor dem Haus hörte ich Musik aus dem Garten. Offensichtlich feierte dort jemand eine Party. Vielleicht hatten sie eine Lösung in Form eines Fahrradflickens für mich? Tatsächlich standen noch mehr vereinzelt Häuser bzw. Bauernhöfe. Ich war in Huckenrieth gelandet.

Ich machte mich mit lautem Rufen und Leuchten mit meiner Fahrradlampe bemerkbar. Ein junger Mann, etwa Anfang zwanzig Jahre jung, kam auf mich zu und fragte warum ich nicht einfach rein kommen würde, der Schlüssel würde doch im Schloss stecken. Erst als ich antwortete merkte er, dass ich nicht zu seinem Freundeskreis gehörte. Ich schilderte ihm meine missliche Lage.

Er erzählte mir, dass er seinen Geburtstag feiern würde. Bat mich aber in den Garten und öffnete mir seine Werkstatt.  Meine Hoffnung nahm er mir jedoch schon, als er sagte, dass die ganze Familie nicht wirklich Fahrrad fährt. Wenn überhaupt, dann hätten sie Flickzeug welches noch aus seiner Kindheit wäre.

Mittlerweile schaute seiner Geburtstagsgäste mal in die Werkstatt und wollte sich persönlich ein Bild von mir machen. Man sieht ja schließlich nicht jeden Tag einen Verrückten der so weite Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen würde.

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Nachdem ich mit Getränke versorgt war, versuchte ich den Reifen zu flicken. Aber die Flicken waren scheinbar wirklich zu alt. Keiner der rettenden Gummilappen wollte auf dem Schlauch halten. Egal wie lange man den Flicken nach der üblichen Verfahrensweise auf den Schlauch drückte, nach kurzer Zeit löste er sich wie ein billiger Aufkleber.

Wirklich jeder der Partygäste machte sich Gedanken wie sie mir weiterhelfen könnten. Besser noch, sie fieberten förmlich nach einer Lösung! Die Zeit rannte nur so davon und es wurde immer unwahrscheinlicher das ich Hamburg noch unter 24 Stunden erreichen konnte.

Einer rief in den Raum: „ Ich weiß wo ein Kondom-Automat hängt wo es Schläuche gibt!“ Da schon jeder der Jungs getrunken hatte, bot sich die Freundin des Gastgebers an uns zu fahren. Also alle ins Auto und los zu dem besagten Automaten. Das erste Problem: Der Automat war im 15km entfernten Ort namens Bruchdorf!

An dem Automat angekommen stellten wir fest, dass keiner ausreichend Kleingeld zur Verfügung hatte. Aber auch hier war eine Lösung schnell gefunden! Ein Freund hatte eine Kneipe in diesem Ort und er könnte mit Sicherheit Geld wechseln. Doch die Kneipe hatte zu! Im Ort lief eine Polterhochzeit, dort wurde der Freund vermutet.

Nun ging es zur Hochzeit, doch keiner der Gäste hatte genügend Kleingeld in Höhe um einen Schein zu wechseln!

Ich musste meine Geschichte erzählen  und aus welchem Grund ich auf der Suche nach dem Schlauch war. Auch hier war jeder schnell begeistert und wollten mir den Sieg noch ermöglichen! Jeder spendete  mir sein Kleingeld  bis ich den Betrag für zwei Schläuche zusammen hatte.

Wir warfen die angegebenen 6,50 Euro in den Automaten. Nur der Automat wollte einfach keinen Schlauch ausspucken! Hatten wir zu wenig eingeworfen? Münzrückgabe und nochmal versuchen…! Genau 6,50 Euro… wieder nix! Wir erhöhten den Betrag immer um 0,50 Euro bis der Automat bei 8,50 Euro schließlich den begehrten Schlauch hergab. Leider reichte jetzt das Kleingeld nicht mehr für einen zweiten Schlauch.

Da ich die Radwege meiden wollte, sollte dieser ja auch reichen. Außerdem kann man doch nicht noch mehr Pech haben!

Denkt man zumindest…!

Zurück in der Werkstatt angekommen, erzählten mir die anderen Jungs sie hätten den Schlauch nochmals geflickt. Da wir ja nur einen Schlauch kaufen konnten, wollten wir den als Reserve behalten und versuchten unser Glück mit dem geflickten Schlauch. Aber? Nach schon wenigen Luftstößen aus der Luftpumpe löste sich auch dieser Flicken!

Nun packte ich den nagelneuen Schlauch aus. Den Typ Fahrradventil kannte ich bisher noch nicht, kam mir aber von vornherein komisch vor. Wir stellten schnell fest, dass das Ventilkäppchen abgebrochen und somit der ganze Schlauch unbrauchbar war.

Nun kam ich an den Punkt, wo für mich die Wette gelaufen war! Die Zeit war schon so weit vorgerückt, dass ich Hamburg gar nicht mehr in der vorgegeben Zeit hätte erreichen können.

Doch einer der Jungs wollte nicht aufgeben! Wir fuhren zu ihm heim und er schaute, ob er noch irgendein Schlauch, Ventil, Adapter… einfach irgendetwas finden könnte was mir helfen könnte.

Es war alles vergebens! Durchgefroren und sauer musste ich mich geschlagen geben!

An dieser Stelle noch einmal ein riesen Dankeschön! Ihr Jungs und Mädels vom Huckenrieth habt echt ein super Job gemacht! Mittlerweile ist es nicht selbstverständlich das man sich für andere Personen so ins Zeugt legt! Außerdem vielen Dank für das Bier und  Cola-Korn, das konnte ich nach diesen verlorenen Kampf gut gebrauchen!

Ich rief letztendlich meine Bekannten in Hamburg an und ließ mich abholen. Bis dahin hatte ich noch einen angenehmen und lustigen Abend auf der Geburtstagsfeier…

Mit großem Respekt vor der Strecke, hatte ich die Tour begonnen. Trotz dem Regen bin ich viel weiter gekommen als je erwartet hatte. Es lief sogar so gut, dass ich Hamburg unter 20 Std erreicht hätte!

Das eine Plattenserie mir die Tour vermiesen und ich die Wette verlieren würde, dass hätte ich nie gedacht. Vor allem das ganze Pech noch im Nachhinein… so viel Unglück kann man doch normal nicht haben!

Am nächsten Tag besorgte ich mir in Hamburg einen passenden Schlauch. Der Reifen war schnell aufgepumpt und ich verabschiedete mich von meinen Gastgebern. Nachdem ich über die die Landungsbrücken in die Speicherstadt gefahren bin, besorgte ich den Bestandteil der Wette. Gut duftenden Kaffee aus der Rösterei!

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img_5271Ein Ticket war schnell gelöst. Ich hatte sogar Glück das ich ohne Reservierung für das Fahrrad schon im nächsten Zug mitfahren konnte. Ich hing das Fahrrad an den Haken und döste die komplette Zeit vor mich hin.

In Gießen angekommen, wollte ich mein Rad vom Haken nehmen… und was musste ich feststellen?

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Platt!!! Das Hinterrad hatte keine Luft mehr!

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