Vulkanbike Schotten 2013

28km Kurzstrecke 21 Teilnehmer Klasse Senioren1

28.04.2013

Heute Morgen sollte es endlich so weit sein! Mein erstes geplantes Rennen im Jahr 2013.

Nachdem ich das Jahr 2012 mit nur 2 offiziellen Rennen und bei weitem weniger Bike-Kilometer verstreichen lassen hatte als in den vergangenen Jahren, freue ich mich natürlich riesig auf eine neue Rennsaison mit 6-8 geplanten Meisterschaften.

Heute war es endlich so weit, die Vulkan-Bike Schotten stand auf dem Programm, angemeldet hatte ich mich schon Wochen zuvor.

img_0737

Durch den langen Winter und der langen Frostperiode, dazu chronischer Zeitmangel für lange Trainingssequenzen, sah ich die Vulkan-Bike zunächst als “Trainings- und Testeinheit“. Lockere 28 km mit ca. 750 HM sollten es werden, wo kleinere Neuerungen am Bike und Equipment unter Rennbedingungen getestet werden sollten. Außerdem jongliere ich wieder einmal mit dem Luftdruck, hab aber nach einer Plattenserie (von 6 Touren 5 Platten verschiedener Ursachen) im Moment nicht viel Vertrauen in meinem vorderen Rocket-Ron.

So startete ich frühzeitig zuhause und machte mich auf den Weg Richtung Schotten. Dort angekommen lief ich zunächst zum alten Feuerwehrstützpunkt um meine Startunterlagen abzuholen. Wie ich es mit dem TGV-Schotten gewohnt bin, verlief alles zügig und man merkte sofort das der komplette Ablauf voll durchorganisiert war.

Skeptisch schaute ich mir den Himmel an, laut Vorhersage sollte es nicht regnen, jedoch ließen die dicken grauen Wolken Zweifel aufkommen. Da während den vergangenen Tagen nicht gerade wenig geregnet hatte, konnte man den Zustand der Strecke schon erahnen. Die Temperatur lag mit 5°C weit unter dem Durchschnitt der vergangenen Tage.

Ich beobachtete die anderen Teilnehmer, ich konnte mich nicht ganz entscheiden ob ich mit kurzer oder langer Hose fahren sollte, die Überzahl entschied sich für die lange Variante. Da ich mich nicht entscheiden wollte, fuhr ich mich in langer Version ein wenig warm und entschied auch während dem Rennen nicht auf “Kurz“ umzusteigen.

Also rollte ich eine viertel Std vor dem Start zur Rennbesprechung in den Startbereich und reihte mich bewusst in das Mittelfeld ein. Als Krücke wollte ich mich nicht einstufen, wollte aber den “Jungen Wilden“ auch nicht vorm Vorderrad rumeiern.

So verstrichen die Minuten bis es endlich Zeit war und der Startschuss viel.

Da ich genau wusste was mich Höhentechnisch auf den nächsten 10km erwartet, strampelte ich mich am Friedhof vorbei höher und höher Richtung Michelbach. Noch war der Weg Asphaltiert, aber wie Nass wird es in dem kleinen Waldstückchen zwischen Schotten und Michelbach sein?

Nass, aber gut durchzukommen. Mit Vorsicht über die etwas steinige Passage am Eingang des Wäldchens, aber sonst alles im erträglichen, danach ging es ja ohnehin auf Asphalt weiter. Ab und an wurde mal ein Mitbestreiter überholt, dann wurde man selber mal überholt, aber im Großen und Ganzen zog sich die ganze Meute langsam auseinander. Da ich die Strecke zu genau kenne, hatte ich jeden Abschnitt genau vor Augen und konzentrierte mich auf mein Tempo.

Es ging wie gewohnt durch Michelbach durch, über die Hauptstrasse, über Feldwege Richtung Jugendherberge / Taufsteinhütte. So sollte es nicht lange dauern und es begann der erste Wiesenweg. Bis hier war es noch ok, aber nachdem es ein wenig bergab und leicht rechts in den Wald ging, wurden wir von einer riesigen Schlammkuhle begrüßt. Da der (Schlamm)-Weg anzog und die Teilnehmer der längeren Strecken sichtlich spuren hinterlassen hatten, sollte es bei meinem Vorgänger nicht lange dauern bis er sich festgefahren hatte und mitten im Schlamm stehen bleiben und absteigen musste. Ein Vorbeikommen war unmöglich und ruckzuck waren wir mindesten 4 die mitten im Schlamm standen. Also wurde das Bike erst mal geschoben bis der Weg ein weiterfahren möglich machte. So trat ich wieder in die Pedalen und konzentrierte mich weiter auf mein Tempo und konnte bis hoch auf den Hoherodskopf meine Position halten.

An der “Brücke“ hinter der Taufsteinhütte traf ich mein Freund “Kokopelli“ Klaus den ich beim Vorbeifahren kurz grüßte. Verwundert, dass ich ihn heute “nur“ als Zuschauer traf.

Also ging es wieder Richtung Hauptstrasse, die etwas höher gelegen mit einem Sprung befahren und mit einem größeren Sprung wieder verlassen wurde. Hierbei spritze schon mal ein großer Teil Schlamm vom Bike. Schade, dass es hiervon keine Bilder gibt 

Jetzt sollte die härteste Passage der Tour kommen, kurze knackige Anstiege auf nassem Waldboden. Der erste war zu erklimmen, aber den zweiten nahm ich erst gar nicht in Angriff, da einer meiner Vorgänger in der Mitte zum stehen bzw. samt Bike zum liegen kam. Da wir schon genug Matsch an uns hatten, wollte ich mir diese Prozedur ersparen.

Eine kurze steile Abfahrt, dann den Rest vom Berg hoch an der Sommerrodelbahn vorbei waren die ersten 10 durchwachsenen teilweise sehr matschigen Kilometer geschafft.

Jetzt ging es erst mal Berg ab, kurzer schneller Wiesenabschnitt, links in den Wald auf einen Single-Trail mit einer schon recht tief ausgefahren Spur, Knick nach rechts und durch ein Graben voll mit einer (Kack)braunen Matschplörre.

Jetzt kamen wir vorerst zu den schnelleren Passagen, kurzes Stück Asphalt, Wiesen- und Waldwege schleuderten einem erst mal den Dreck aus den Reifen um die Ohren.

Über Forstautobahnen mal Abwärts und mal wieder einen langgezogenen Anstieg hinauf ging es für Kilometer für Kilometer weiter Richtung Ziel.

Umso weiter ich kam, umso mehr verspürte ich das Gefühl als würde ich 200kg oder mehr mit mir rum schleppen. Am Bike lag es nicht, die Räder drehten rund und die Technik war ok. Am Rucksack kann es nicht gelegen haben, meine 2. Brille wiegt so gut wie nix, ein Ersatzschlauch und die Luftpumpe haben auch kein relevantes Gewicht. Liegt es nur an dem anheftendem Schlamm?

An den letzten steilen Anstiegen hatte ich das Gefühl, dass das Bike immer schwerer werden würde. Klar, mangelnde Kondition und fehlendes Grundlagentraining, aber so derbe bei einer Strecke von 28 km?

Zu guter letzt überfuhr ich die Ziellinie nach 2h03:16.6, machte mir natürlich keine Hoffnung auf eine gute Platzierung, rechnete eigentlich damit ich in den letzten Reihen wiederzufinden. Umso erstaunter war ich dann doch als ich mir die Ergebnisliste anschaute.

10 Platz von 21 Teilnehmern in meiner Klasse!

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert